Milliarden-Investment:Siemens kauft sich einen schönen Aktienkurs

Wenn niemand die eigenen Aktien haben will, kauft man sie eben selbst. Siemens will drei Milliarden Euro in den Rückkauf eigener Papiere investieren. Die Strategie scheint aufzugehen: Der Kurs schnellt sofort in die Höhe.

Siemens ist mit der Entwicklung des eigenen Aktienkurses unzufrieden. Seit Jahresbeginn haben die Papiere rund ein Zehntel ihres Wertes verloren. Dem will der Konzern nun offenbar entgegenwirken: Siemens will eigene Aktien im Wert von drei Milliarden Euro zurückkaufen, wie das Unternehmen mitteilte.

Die Anleger reagierten prompt - so, wie Siemens es sich vorgestellt hatte: Die Aktie legte am Freitagmorgen zwischenzeitlich um mehr als vier Prozent zu.

Finanziert werden soll die Aktion mit langfristigen Schulden, der Konzern will das aktuell günstige Zinsniveau nutzen. Das Unternehmen werde zur Finanzierung Anleihen herausgeben, die Details würden noch festgelegt, sagte ein Sprecher. Die Siemens-Kriegskasse, gefüllt mit Geldreserven in Höhe von rund neun Milliarden Euro, könnte für die Aktion angetastet werden.

Von den zurückgekauften Papieren sollen 33 Millionen Stück eingezogen werden. Die restlichen rund zehn Millionen Papiere sind für Mitarbeiter, Management und zur Bedienung von Wandelanleihen vorgesehen, wie es hieß.

Es ist nicht das erste Mal, dass Siemens einen groß angelegten Aktienrückkauf durchführt: Ende 2007 hatte der Konzern bereits eine solche Aktion in der Größenordnung von 10 Milliarden Euro angekündigt. Mit der beginnenden Wirtschaftskrise musste das Unternehmen die Aktienkäufe aber 2008 schon wieder einstellen, zu diesem Zeitpunkt hatte es eigenen Aktien im Volumen von vier Milliarden Euro zurückgekauft.

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