Messe Nürnberg:Keine Angst vor der Zukunft

Auch auf dem Gelände der Messe Nürnberg wurde ein Impfzentrum eingerichtet. (Foto: Xander Heinl/photothek.de via www.imago-images.de)

Die Messegesellschaft hat sich darauf spezialisiert, Fachmessen in Zukunftsbereichen zu gründen und zu internationalen Leitmessen aufzupäppeln.

Von Uwe Ritzer

Vor knapp einem Jahr strotzte die Nürnberg-Messe GmbH noch vor Tatendrang. Im Januar kündigten die Geschäftsführer das größte Investitionsprogramm der Firmengeschichte an. Eine halbe Milliarde Euro wollte das Unternehmen bis 2027 in sein Messegelände im Süden der Stadt investieren. Nach Jahren des überproportionalen Wachstums wollte man sich endgültig in die Weltspitze der Branche katapultieren.

Dann kam die Pandemie. Seitdem sind die Hallen leer, viele Messen wurden auf eigens geschaffene digitale Plattformen verlagert. Die Personalkosten wurden um ein Fünftel reduziert, vor allem mit sozialverträglichem Stellenabbau und Kurzarbeit. Fünf Prozent der zuvor gut 1000 Stellen fielen weg. "Es gab bislang keine einzige betriebsbedingte Kündigung und solche sind auch 2021 nicht geplant", so ein Sprecher.

Tiefgreifende Angst um die eigene Zukunft hat am Messestandort niemand. Dort hat man sich darauf spezialisiert, Fachmessen in Zukunftsbereichen zu gründen und behutsam zu internationalen Leitmessen aufzupäppeln; gelungen etwa bei der weltgrößten Ökoschau Biofach oder der it-sa, einer boomenden Fachmesse für IT-Sicherheit. Nachdem die alte Industriestadt bis zur Jahrtausendwende zehntausende Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe verloren hatte, wurde das Messegeschäft als ein wesentliches strukturpolitisches Instrument für die Neuausrichtung des Wirtschaftsstandorts definiert und gefördert. An dieser Strategie ändere auch Corona nichts, heißt es bei den Gesellschaftern, dem Freistaat Bayern und der Stadt Nürnberg.

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