Medien:Springer und Funke müssen für Kartellamt nachbessern

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Bonn (dpa) - Das Bundeskartellamt gibt den Medienhäusern Springer und Funke noch acht Wochen Zeit, um Sorgen über eine weitere Konzentration auf dem TV-Zeitschriftenmarkt zu zerstreuen.

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Bonn (dpa) - Das Bundeskartellamt gibt den Medienhäusern Springer und Funke noch acht Wochen Zeit, um Sorgen über eine weitere Konzentration auf dem TV-Zeitschriftenmarkt zu zerstreuen.

Am 22. April werde das Kartellamt über den geplanten Verkauf von Springer-Titeln an Funke entscheiden, teilte die Behörde am Dienstag in Bonn mit. Der Axel-Springer-Konzern und die Essener Funke Mediengruppe hatten am Montagabend berichtet, das Kartellamt habe weiterhin Bedenken wegen des Deals. Nun soll es weitere Anhörungen geben.

Springer hatte im Juli 2013 für 920 Millionen Euro mehrere Tageszeitungen (Berliner Morgenpost, „Hamburger Abendblatt“), Frauenzeitschriften (Bild der Frau) und TV-Zeitschriften (Hörzu, „TV Digital“) an Funke verkauft.

Das Geschäft sollte im Januar vollzogen sein. Dem Verkauf der Zeitungen und Frauentitel hat das Kartellamt inzwischen zugestimmt, bei den TV-Titeln reichen ihm die angebotenen Auflagen von Funke bisher aber noch nicht aus. Der Kaufpreis werde wegen der Verzögerung und möglicher Auflagen jedoch nicht neu verhandelt, teilte Funke mit.

„Nach dem vorläufigen Ergebnis der Überprüfung ist das Bundeskartellamt der Auffassung, dass auf den Leser- und Anzeigenmärkten für Programmzeitschriften ein aus vier Anbietern bestehendes marktbeherrschendes Oligopol besteht“, erklärte die Behörde. Außer Springer und Funke zählten dazu Bauer (TV Hören und Sehen) und Burda (TV Spielfilm). Durch den Springer-Funke-Deal sinke die Zahl der Anbieter auf drei.

Als denkbare Lösung gilt, dass Funke bestimmte Fernseh-Titel von Springer weiterverkauft - möglicherweise aber auch Zeitschriften, die schon jetzt bei Funke erscheinen. „Wir müssen alle Optionen prüfen“, hieß es dazu von Funke auf Anfrage. Gespräche mit möglichen Käufern laufen nach dpa-Informationen bereits.

Die bisherigen Vorschläge reichen den Wettbewerbshütern allerdings noch nicht. „Eine Lösung der wettbewerblichen Probleme ist aus unserer Sicht nach wie vor möglich. Hier besteht aber noch deutlicher Verbesserungsbedarf“, sagte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, laut Mitteilung.

Springer und Funke wollen den gesamten Deal umsetzen, wenn alle Genehmigungen vorliegen. Bis dahin gehören sämtliche vom Kaufvertrag betroffenen Titel weiter zu Springer, ebenso wie deren Mitarbeiter. Das ändere sich erst dann, wenn Funke die wirtschaftliche Führung übernehme, teilte der Essener Konzern mit. Funke und Springer erwarten, dass dies noch im ersten Halbjahr 2014 geschehen wird.

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