Anfang kommenden Jahres soll es so weit sein: Dann wird die Fusion der beiden Konzerne Linde und Praxair endlich vollzogen, derzeit werden noch die Auflagen der Kartellbehörden erfüllt, bis dahin müssen beide Firmen noch eigenständig agieren. Mit der Milliardenfusion wird der weltweit größte Anbieter von Industriegasen entstehen. An diesem Mittwoch treffen sich in München die Aktionäre der alten Linde AG zum letzten Mal, um die Übertragung aller Aktien abzusegnen, die noch nicht getauscht wurden. Künftig wird es dann nur noch den neuen Konzern geben, der unter Linde plc firmiert und weiter im Deutschen Aktienindex (Dax) notiert ist. Am Montag teilte die Linde plc mit, dass im kommenden Jahr Aktien zurückgekauft werden sollen. Bis zum 30. April 2019 sollen eigene Papiere im Volumen von einer Milliarde Dollar, das sind 876 Millionen Euro, erworben werden. Zum Kurs von 135,50 Euro müsste Linde damit knapp 6,5 Millionen Aktien kaufen, das sind 1,2 Prozent des Grundkapitals. Die Papiere sollen anschließend eingezogen oder als Aktienboni an Mitarbeiter ausgegeben werden. Außerdem wird für die Zukunft mit einer deutlich niedrigeren Dividende geplant als bisher von der alten Linde AG. Insgesamt sollen 3,30 Dollar für das Gesamtjahr 2018 ausgezahlt werden, das sind umgerechnet 2,90 Euro. Die alte deutsche Linde AG, die von Anfang an im Dax notiert war, hatte zuletzt eine Dividende von sieben Euro ( für 2017 und 2018) ausgeschüttet. Die neue Linde plc hat ihren juristischen Sitz in Dublin und ihren steuerlichen Sitz in Großbritannien. Dort sollen auch der Verwaltungsrat tagen und die Hauptversammlung stattfinden. Die Hauptverwaltung wird am ehemaligen Praxair-Sitz im US-Bundesstaat Connecticut sowie in München sein. Konzernchef Steve Angel und sein Finanzvorstand werden von dort aus arbeiten.
Fusion:Linde will Aktien zurückkaufen
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Nach der Fusion mit Praxair soll die Dividende niedriger ausfallen. Die alte Linde zahlte zuletzt sieben Euro pro Aktie.
Von Caspar Busse, München
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