Lego-Diebstahl im Silicon Valley:Stein für Stein ein Vermögen gebaut

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Er hatte drei gefälschte Strichcodes dabei und Hunderte Lego-Sets zu Hause, als die Polizei ihn festnahm: Ein SAP-Mitarbeiter aus Kalifornien soll sich mit überklebten Strichcodes günstig Spielzeug erschlichen haben. Die Ware vertickte er anschließend im Internet.

Auf Youtube habe er ein Video gesehen, wie Strichcodes gefälscht werden können, und sei neugierig geworden. Ob das tatsächlich funktioniert? Hat es wohl: Ein Mann aus der Kleinstadt Mountain View in Kalifornien, Sitz vieler Tech-Konzerne, wird des Diebstahls verdächtigt, berichtet der Lokalsender NBC.

Alles im Griff: Lego geklaut. (Foto: dpa)

Der 47-Jährige habe mehrmals teure Lego-Artikel sehr günstig gekauft, nachdem er die Barcodes vertauscht hatte, sagt die lokale Polizei dem Sender. Sie unterstellt ihm mehr als Neugierde: Auf Ebay habe der Manager der Softwarefirma SAP das günstig erworbenene Spielzeug verkauft und so Profit gemacht.

Der TV-Sender zeigt Ausschnitte von der Überwachungskamera des Kaufhauses. Sie filmten demnach den Mann, wie er die ursprünglichen Strichcodes mit seinen eigenen überklebt habe. Auf einem Preisscanner für Kunden habe er überprüft, wie teuer die Lego-Pakete sind. Der studierte Informatiker habe bestritten, das Spielzeug gestohlen zu haben, sagt die Polizei. Als sie ihn festnahm, habe er aber drei Aufkleber mit Strichcodes bei sich gehabt.

Der Mann habe etwa bei zwei Lego-Star-Wars-Sets neue Barcodes aufgeklebt. Die Anakin-Figur für 90 Dollar und das Raumschiff "Millenium Falcon" für 279 Dollar habe er für nur 35 und rund 49 Dollar gekauft. Diesen Trick habe er systematisch und in mehreren Läden benutzt.

Der Polizei zufolge habe er das Lego dann teurer weiterverkauft: Über Ebay habe er seit April 2011 mehr als 2000 Artikel im Wert von etwa 30.000 Dollar verschickt. Als die Polizei ihn verhaftete, standen fast 200 Artikel zum Verkauf, die meisten davon Lego-Artikel. In seiner Villa fanden die Beamten Hunderte ungeöffnete Lego-Sets, darunter teure Sondereditionen, und mehrere der kürzlich erworbenen Artikel aus lokalen Kaufhäusern, die diese als gestohlen gemeldet hatten. In seinem Haus bewahrte der Mann außerdem einen Plastikbeutel mit Strichcode-Aufklebern auf.

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