Landesbanken:LBBW vor Zuschlag für Berlin Hyp

Eine Baustelle in München. (Foto: Florian Peljak)

Der Bieterstreit um die Sparkassen-Tochter steht kurz vor dem Abschluss. Die Landesbank Baden-Württemberg sticht Finanzkreisen zufolge die Konkurrenz aus.

Von Meike Schreiber, Frankfurt

Im Wettstreit um den Immobilienfinanzierer Berlin Hyp ist ein Richtungsentscheid getroffen worden. Wie die Süddeutsche Zeitung aus Finanzkreisen erfuhr, soll die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) mit Sitz in Stuttgart den Zuschlag für die Bank bekommen. Leer ausgehen werden demnach wohl die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und die Fondsgesellschaft Deka, die ebenfalls interessiert waren. Ausschlaggebend sei gewesen, dass die LBBW den Kaufpreis, der sich auf mehr als eine Milliarde Euro belaufen dürfte, in bar bezahlen will, hieß es in Sparkassenkreisen. Die Deka und Helaba wollten ihn dagegen zu großen Teilen mit eigenen Anteilen begleichen. Die LBBW, die größte Landesbank in Deutschland, wird damit im öffentlich-rechtliche Bankenlager noch mehr an Gewicht gewinnen. Mit einer Bilanzsumme von rund 35 Milliarden Euro entspricht die Berlin Hyp einer großen Sparkasse. Sie finanziert vor allem gewerbliche Immobilien, also zum Beispiel Bürohäuser, ein Geschäft, das die LBBW seit Langem ausbauen will.

Die Berlin Hyp gehört indirekt den bundesweit rund 400 Sparkassen und ist zusammen mit der Berliner Sparkasse Teil der Landesbank Berlin Holding. Die Sparkassen wollen diese Gebilde auflösen, unter anderem, weil es zu komplex ist. Während die Berliner Sparkasse als eigenständiges Institut erhalten bleiben soll, hatten die Sparkassen einen Verkaufsprozess für die Berlin Hyp gestartet. Teilnehmen durften nur Bieter aus dem öffentlich-rechtlichen Finanzsektor, also keine privaten Banken. Weder der Sparkassenverband DSGV in Berlin noch die Landesbank Baden-Württemberg wollten sich dazu äußern.

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