Säumige Versicherte schulden den Krankenkassen immer mehr Geld. Binnen eines Jahres wuchsen die Rückstände um 620 Millionen auf 2,15 Milliarden Euro Anfang 2013 an. Das zeigen Daten des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung, über die die Nachrichtenagentur dpa berichtet.
Diese Entwicklung hat sich seit 2007 immer weiter zugespitzt. Als die Versicherungsplicht eingeführt wurde, kehrte ein großer Teil der säumigen Zahler in die gesetzliche Krankenversicherung zurück. Deren Beiträge hatte zuvor das Sozialamt gezahlt. Ei erheblicher Teil der aktuellen Schulden entfällt auf diese Versichertengruppe.
Verschärft wird die Entwicklung durch einen Säumniszuschlag von fünf Prozent im Monat, der aktuell von den Kassen auf ausstehende Beträge erhoben wird. So geraten gerade ärmere Menschen, die schon ihren Versicherungsbeitrag nicht zahlen konnten, in eine Schuldenspirale.
Das soll nun ein Gesetzesentwurf des Gesundheitsministeriums ändern. Die Zinsen für säumige Beiträge würden dann nur noch ein Prozent pro Monat betragen. In der kommenden Woche soll der Entwurf das Bundeskabinett passieren. Die Abstimmung innerhalb der Regierung sei abgeschlossen, bestätigte eine Sprecherin von Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP).