Die Staatsanwaltschaft Darmstadt ermittle deshalb gegen drei leitende Mitarbeiter der Bahntochter DB Regio und gegen zwei Beamte des Regierungspräsidiums Darmstadt, berichtete die Financial Times Deutschland vorab aus ihrer Mittwochsausgabe.
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Den Beamten werde unter anderem vorgeworfen, dass sie mehrere Tariferhöhungen im Nahverkehr nicht sachgerecht geprüft und sie dann zugunsten von DB Regio durchgewinkt haben.
Prüfungspflicht nur im Regionalverkehr
Als Gegenleistung sollen die Beschuldigten von drei Bahn-Managern des Bereichs Preis- und Tarifwesen jahrelang kostenlos Jahresnetzkarten für die 1. Klasse erhalten haben.
"Es geht um den Verdacht der Vorteilsnahme sowie der aktiven und passiven Bestechung", sagte Staatsanwalt Gerd Neuber der Financial Times Deutschland.
Gegen die beiden Beamten liegt laut dem Bericht ein Haftbefehl vor. Ein Bahn-Sprecher sagte dem Blatt: "Wir äußern uns nicht zu den laufenden Ermittlungen und arbeiten eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen."
Das Darmstädter Regierungspräsidium hat dem Bericht zufolge als zuständige Behörde maßgeblichen Einfluss auf die bundesweiten Tarifgenehmigungen im Regionalverkehr.
Der Bahnkonzern muss demnach seine neuen Preise stets den Bundesländern vorlegen. Hessen übernehme die Koordinierungs- und Prüfungsfunktion, da Frankfurt der Unternehmenssitz von DB Regio ist, und setze das Regierungspräsidium Darmstadt ein.
Für den Personenfernverkehr gelte dieses Prüfverfahren nicht, hier könne die DB nach eigenem Ermessen ihre Preise erhöhen.