Konkurrenz zu Spotify:Google startet Musikstreaming-Dienst auch in Deutschland

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Der Konkurrenzkampf unter den digitalen Musikdiensten wird härter. Nun startet auch Google ein eigenes Streaming-Angebot in Deutschland. Und Konkurrent Spotify plant offenbar künftig auch Smartphone-Nutzer kostenlos mit Musik zu versorgen.

Wer Musik streamen anstatt kaufen will, hat in Deutschland immer mehr Möglichkeiten dazu. Nun steigt mit Google eines der größten Internetunternehmen auch hierzulande in den Zukunftsmarkt ein. Der kalifornische Konzern hat am Freitag den Musikdienst "Play Music All-inclusive" gestartet.

Bei dem Dienst bekommen Abonnenten für zehn Euro im Monat Zugriff auf 20 Millionen Songs. Um sie anzuhören, muss der Nutzer sie nicht herunterladen, sondern kann sie über eine aktive Internetverbindung direkt von den Google-Servern abspielen. Dieser Prozess wird Streaming genannt. Gestreamt wird per Browser oder über die Play-Music-Apps für Android und iOS, die auch das vorübergehende Speichern von Titeln zum Offline-Hören zulassen.

Neben redaktionell gepflegten Playlisten können Nutzer ausgehend von jedem Song musikalisch verwandte Radiosender aufrufen, deren Titellisten sich sortieren und bearbeiten lassen. Außerdem gibt es eine auf Hörgewohnheiten basierende Zufallsabspielfunktion.

Nutzer können 20.000 eigene Songs hochladen

Die Streaming-Datenrate beträgt 320 kbit/s. Zusätzlich ist es bei Google Play Music auch weiterhin möglich, kostenlos bis zu 20.000 eigene Songs auf die Google-Server hochzuladen und zu streamen. Unterstützt werden Songs im MP3-, AAC-, WMA- oder FLAC-Format.

Auf dem Markt gibt es zahlreiche weitere Anbieter für Musikstreaming-Dienste. Einer der größten Google-Konkurrenten in diesem Bereich, das schwedische Unternehmen Spotify, wird laut Informationen des Wall Street Journal sein werbefinanziertes Angebot künftig weiter ausbauen. Dann soll es auch möglich sein, für eine begrenzte Abspieldauer Songs auf dem Smartphone kostenlos zu streamen. Dies ist bislang nur gegen eine Gebühr von zehn Euro im Monat möglich.

Streaming-Dienste haben in den vergangenen Jahren beständig an Popularität gewonnen. Lange Zeit hatten Musikliebhaber im Internet nur die Möglichkeit, Songs legal zu kaufen oder sie von illegalen Tauschbörsen herunterzuladen. Mit dem Streaming ist eine weitere Option hinzugekommen, die Möglichkeiten der digitalen Distribution von Musik voll ausnutzt, sie aber mit einem legalen Geschäftsmodell verbindet. Neben Streaming-Diensten für Musik setzen sich inzwischen auch Streaming-Dienste für Filme und Serien durch, bislang allerdings vor allem außerhalb von Deutschland.

© Süddeutsche.de/dpa/pauk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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