Konjunktur:Wirtschaftsweise: Aufschwung 2022

Der Sachverständigenrat rechnet damit, dass die deutsche Wirtschaft nächstes Jahr um kräftige 4,6 Prozent wächst. Für 2021 sind die sogenannten Wirtschaftsweisen mit 2,7 Prozent Wachstum etwas skeptischer als zuvor. Die Preissteigerung soll 2022 wieder deutlich unter drei Prozent fallen, so das neue Jahresgutachten (wie bereits in einem Teil der Dienstagsausgabe berichtet). Ungewöhnlich ist, dass die aktuell vier Sachverständigen sich bei zwei Fragen in gleich starke Lager teilen. Monika Schnitzer und Achim Truger schlagen vor, "dauerhafte Möglichkeiten kreditfinanzierter Investitionen unter der Schuldenbremse auszuloten". Das ist im Hinblick auf die Pläne von SPD und Grünen interessant, in einer Ampel-Regierung Staatsausgaben für Klimaschutz und Infrastruktur deutlich zu erhöhen. Die beiden Sachverständigen Veronika Grimm und Volker Wieland pochen dagegen vor allem auf Haushaltsdisziplin. Eine Kontroverse gibt es auch bei den EU-Fiskalregeln, die Grimm und Wieland spätestens 2023 einhalten wollen. Schnitzer und Truger halten es dagegen für "sehr problematisch", Staaten wie Italien zu zwingen, ihre Schulden bald auf 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu reduzieren.

© SZ vom 10.11.2021 / aha - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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