Konjunktur:Ifo-Institut sieht ostdeutsche Wirtschaft in anhaltendem Aufschwung

Dresden (dpa) - Der wirtschaftliche Aufschwung ist nach Einschätzung des Ifo-Instituts in Ostdeutschland angekommen und wird sich noch mindestens bis ins nächste Jahr fortsetzen.

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Dresden (dpa) - Der wirtschaftliche Aufschwung ist nach Einschätzung des Ifo-Instituts in Ostdeutschland angekommen und wird sich noch mindestens bis ins nächste Jahr fortsetzen.

Schon zu Jahresbeginn habe die Konjunktur kräftig Fahrt aufgenommen, sagte Robert Lehmann von der Dresdner Ifo-Niederlassung am Donnerstag. In diesem Jahr erwarte er in den ostdeutschen Ländern mit Berlin einen Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,8 Prozent. 2015 werde das Plus mit 2,0 Prozent noch kräftiger ausfallen.

Für ganz Deutschland geht das Ifo-Institut von 2,0 beziehungsweise 2,2 Prozent Wachstum aus. Damit wäre das Wachstum im Osten geringer als im Westen. Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in Ostdeutschland dürften dennoch gering ausfallen.

Weiter hieß es, Sachsen profitiere aufgrund der robusten Investitions- und Exportgüternachfrage besonders von der konjunkturellen Belebung. Hier erwarten die Wirtschaftswissenschaftler eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts von 1,9 Prozent in diesem und 2,1 Prozent im kommenden Jahr.

Außerdem erweise sich Berlin weiter als Konjunkturmotor. Mehr als ein Viertel des 2013 in ganz Ostdeutschland erwirtschafteten BIP geht auf das Konto der Hauptstädter. Im vergangenen Jahr war die Wirtschaft in Ostdeutschland nur leicht um 0,3 Prozent gewachsen.

Im ersten Quartal dieses Jahres habe vor allem das Baugewerbe auch wegen der Beseitigung der Hochwasserschäden den Aufschwung beflügelt. Für das ganze Jahr wird in diesem Bereich ein Wachstum von 3,9 Prozent (2015: 3,4) angenommen.

Der Konjunkturschub werde auf dem Arbeitsmarkt jedoch keinen großen Widerhall finden. Das Institut erwartet für dieses Jahr einen Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen von 0,2 Prozent und im nächsten Jahr sogar einen leichten Rückgang um 0,1 Prozent. Grund seien die Belastungen durch den demografischen Wandel und der Mindestlohn, der Ostdeutschland wegen des ohnehin niedrigeren Lohnniveaus besonders treffe.

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