Braucht man das?:iPad mit Stift

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Apples günstigstes iPad, hier mit Tastaturschutzhülle, die mit knapp 175 Euro zusätzlich zu Buche schlägt. (Foto: oh)

Apple hat sein günstigstes iPad in der achten Generation vorgestellt. Auch das Einsteigermodell unterstützt bereits Stifteingabe. Braucht man eigentlich noch mehr iPad?

Von Helmut Martin-Jung

Wer in einer Produktkategorie einen Marktanteil von knapp 60 Prozent erreicht, muss einiges richtig gemacht haben. So wie Apple mit seinem iPad. Kein anderer Hersteller erreicht eine solche Dominanz, Verfolger Samsung ist mit 22 Prozent ziemlich abgeschlagen, von den anderen im Wettbewerb mal ganz zu schweigen. Die kommen bestenfalls auf mittlere einstellige Werte, die meisten haben noch weniger Marktanteil (Zahlen von der Marktforschungsfirma Statcounter).

Das liegt vor allem daran, dass Google keinen besonderen Eifer an den Tag legt, sein Mobilbetriebssystem Android an die Erfordernisse von Tablets besser anzupassen. Noch immer gibt es ein System für Smartphones und Tablets. Bei Apple dagegen haben sich die Wege getrennt, für die Tablets entwickelt der Konzern ein eigenes Betriebssystem, iPadOS. Insgesamt kann Apple deshalb das rundere, ausgewogenere Paket anbieten - wie immer natürlich zu einem gehobenen Preis.

Das iPad der achten Generation startet zwar vergleichsweise günstig mit 370 Euro, doch wer statt der viel zu mickrigen 32 Gigabyte Speicher 128 Gigabyte will, ist gleich mal fast einen Hunderter mehr los. Ein LTE-Modul kostet nochmal etwa 130 Euro mehr. Und wer das Gerät mit einem Stift benutzen will, muss noch einmal 100 Euro mehr einplanen. Damit ist man bei etwa 700 Euro - dafür gibt's auch schon anständige Laptops. Und der Nutzer hat immer noch keine Schutzhülle, die sich sehr empfiehlt, wenn man das iPad öfters irgendwohin mitnehmen will.

Am Gerät selbst gibt's nicht viel zu mäkeln, es wirkt nicht ganz so wertig wie die iPads mit dem Zusatz pro, aber die spielen preislich nochmal in einer ganz anderen Liga. Der 26-Zentimeter-Bildschirm ist hell und scharf, das Gerät reagiert gut auf Stifteingaben, künstlerisch ambitionierte Nutzer sollten sich aber eher bei den Pro-Geräten umsehen, die verwenden den Stift der zweiten Generation, der noch feineres Zeichnen ermöglicht.

Das Innenleben wurde gegenüber dem Vorgänger wie üblich verbessert, der Hauptchip rechnet schneller und bringt zudem die Neural Engine mit, einen Spezialprozessor für maschinelles Lernen. Der hilft beispielsweise bei Aufgaben der Bildbearbeitung.

Insgesamt ist iPad Nummer acht gelungen, mehr muss nur ausgeben, wer den besseren Stift der pro-Modelle braucht oder erheblich mehr Rechenpower. Dann wird's aber auch teurer.

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