Die von den Immobilienmärkten ausgehenden Risiken für das Finanzsystem müssen nach Ansicht der Bundesbank stärker unter die Lupe genommen werden. Mit den bestehenden Instrumenten könnten diese potenziellen Gefahren nur ansatzweise erfasst werden, sagte Vizechefin Claudia Buch in dieser Woche auf der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik in Münster. "Wie wichtig der Wohnimmobilienmarkt aber für die Finanzstabilität ist, hat uns die jüngste Finanzkrise sehr deutlich vor Augen geführt", betonte sie. Einige andere Länder setzen spezielle Instrumente für den Immobilienmarkt bereits ein. In Deutschland gebe es dafür bisher aber keine gesetzliche Grundlage.
Um diese Lücke zu schließen, habe der Ausschuss für Finanzstabilität (AFS) der Bundesregierung jüngst die Schaffung neuer Instrumente für den Wohnimmobilienmarkt empfohlen. Dabei geht es unter anderem um Mindestanforderungen für die Kreditfinanzierung der eigenen vier Wände, wie beispielsweise die Höhe des vom Häuslebauer beizusteuernden Eigenkapitals. "Ein Einsatz beziehungsweise eine Aktivierung der Instrumente ist damit aber ausdrücklich nicht vorgesehen", betonte Buch. Der AFS wurde 2013 als Lehre aus der Finanzkrise eingerichtet und ist für die Wahrung der Finanzstabilität in Deutschland zuständig. Neben der Bundesbank sind dort das Finanzministerium, die Bafin und die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilität (FMSA) vertreten. Laut Buch spielt die Bundesbank in diesem Gremium eine besondere Rolle und dient dem AFS als "analytischer Arm".