Immobilien:Bauland in der Stadt knapp

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Preisen steigen auch abseits der Metropolen

Die Nachfrage nach Immobilien ist in Deutschland ungebrochen. 2018 wurden in mehr als 90 Prozent aller deutschen Landkreise und kreisfreien Städte höhere Verkaufspreise erzielt, geht aus dem "Wohnatlas 2019" der Postbank hervor. Im bundesweiten Mittel legte der durchschnittliche Quadratmeterpreise inflationsbereinigt um 7,2 Prozent zu. Solange die Niedrigzinsphase anhalte und Baukredite günstig seien, sei eine "Trendwende nicht zu erwarten", erklärte Eva Grunwald, die das Immobiliengeschäft der Postbank leitet. Am teuersten bleibt München: Der Durchschnittswert für Bestandsbauten lag dort bei 7509 Euro, 8,7 Prozent mehr als 2017. Frankfurt am Main verharrt auf Platz zwei mit einem durchschnittlichen Preis von 5058 Euro. Berlin verzeichnet unter den sieben größten Metropolen den steilsten Preisanstieg. Hier kletterten die Quadratmeterpreise um 11,4 Prozent auf im Schnitt 4166 Euro. Im Ranking liegt die Hauptstadt auf Platz fünf.

In Deutschland fließe inzwischen doppelt so viel Geld in Immobilien wie noch vor zehn Jahren. 2018 waren es nach einer ersten Hochrechnung amtlicher Gutachter 260 bis 270 Milliarden Euro, etwa zehn bis 15 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. "Es gibt keine Hinweise auf eine Trendumkehr", sagte Peter Ache, der Geschäftsstellenleiter des Arbeitskreises der Gutachterausschüsse, der dpa. Es sei auch nicht ausgeschlossen, dass die Immobilienumsätze 2018 die Summe von 300 Milliarden Euro überschritten. "Die Zinsen sind nach wie vor niedrig, die Zuwanderung in die Städte ist fast unverändert", so Ache. Zudem bleibe in den Städten Bauland knapp.

Zwar seien im vergangenen Jahr etwas mehr Baugrundstücke verkauft worden. "Ob dieser leichte Aufwärtstrend allerdings ausreicht, um die erforderlichen rund 380 000 neuen Wohnungen zu realisieren, bleibt abzuwarten." Besonders in den Städten steigen die Preise. "Es drückt aber auch immer mehr ins städtische Umland hinein", sagte der Fachmann. In den Speckgürteln steige die Nachfrage. Je nachdem, wie gut die Bahn-Verbindung ist, nähmen Haus- und Wohnungskäufer lange Pendelwege in Kauf. Der Gutachter warnte davor, angesichts des anhaltenden Booms leichtfertig eine Wohnung zu kaufen. "Man darf die Unsicherheit von Immobilienpreisen im langfristigen Vergleich nicht vernachlässigen." Über die Jahrzehnte könne der Wert stark schwanken.

© SZ vom 11.03.2019 / AFP/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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