Hypo-Vereinsbank:Zwei Vorstände sagen Servus

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Bei der Unicredit-Tochter dreht sich das Personalkarussell. Peter Hofbauer und Andreas Bohn verlassen das Unternehmen.

Von Harald Freiberger und Stephan Radomsky, München/Frankfurt

An diesem Dienstag präsentierte Peter Hofbauer, der Finanzvorstand der Hypo-Vereinsbank (HVB), zusammen mit Vorstandschef Theodor Weimer in einer Telefonkonferenz noch die Quartalszahlen. Nichts deutete auf eine Verstimmung hin, auch wenn die Zahlen nicht gerade glanzvoll ausfielen. Umso überraschender die Pressemitteilung, die das Institut am nächsten Tag versandte: Hofbauer, 51, verlässt die HVB, und zwar schon zum 1. Juni. Zudem geht auch Vorstand Andreas Bohn, 51, der das Investmentbanking verantwortet.

Der ungewöhnliche Zeitpunkt - ein Tag nach einer Telefonkonferenz, ein Tag vor einem Feiertag - führte zu Spekulationen, im Vorstand der Bank habe es gekracht und die beiden Top-Leute seien hinausgeworfen worden. Schließlich schnitt auch das Investmentbanking der HVB im ersten Quartal im Vergleich zu anderen Banken schlecht ab.

In der Pressemitteilung gab es dazu keine Hinweise. Hofbauer kehre nach fünf Jahren in seine Heimat Wien zurück, um andere Aufgaben in der Unicredit-Gruppe, der Mutter der HVB, zu übernehmen. Sein Nachfolger wird Francesco Giordano, 48, derzeit Finanzvorstand bei der österreichischen Unicredit-Tochter Bank Austria. Nachfolger von Bohn wird zum 1. September ein alter Bekannter: Michael Diederich, 49, wechselte erst Anfang des Jahres von der HVB zum Allianz-Kreditversicherer Euler Hermes. Zuvor hatte er zwölf Jahre für die HVB im Investmentbanking und im Firmenkundengeschäft gearbeitet. Bohn wechselt indes zum Finanzinvestor SwanCap Partners. Dieser ging aus der Private-Equity-Sparte der HVB hervor, die 2013 ausgegliedert worden war. Bohn hatte SwanCap selbst mit gegründet und war bei der HVB lange für dieses Geschäft zuständig gewesen.

Es scheint sich um ein Bäumchen-wechsle-dich-Spiel innerhalb des Unicredit-Konzerns zu handeln. Nichts deutet auf größere Verwerfungen in der HVB hin. Das bestätigten der SZ auch Bankenkreise. "Beide Vorstände wurden explizit nicht rausgeworfen, sondern gehen auf eigenen Wunsch", sagte ein Insider. Hofbauer wolle demnach den Vorstand der HVB wirklich verlassen, um "nach Hause" zurückzukehren, Bohn wolle sich der neuen Aufgabe widmen. Es sei auf keinen Fall ein erzwungener Abschied gewesen.

© SZ vom 15.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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