Corona-Krise:Alles, um die Firma zu retten

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Illustration: Stefan Dimitrov (Foto: N/A)

Der Staat unterstützt Solo-Selbständige, kleine und mittlere Unternehmen bei der Bewältigung der Corona-Krise. Welche Hilfen es gibt und was Unternehmen selbst tun können. Eine Übersicht.

Von Marcel Grzanna, Christiane Kaiser-Neubauer und Katharina Wetzel

Kleine und mittlere Betriebe standen noch nie vor solch gewaltigen Herausforderungen wie derzeit. Der Staat ist nun gefragt. Unternehmen müssen zudem kreativ sein. Wie können sie noch Umsätze machen und gleichzeitig sozialen Kontakt vermeiden?

Eine Taskforce bilden

Erst mal einen Überblick über die Lage verschaffen, ist ratsam. Welche Szenarien sind möglich? Wo können Zahlungsaufschübe (Mieten, Steuern, Forderungen) sinnvoll sein? Wie hoch ist der Liquiditätsbedarf, um flüssig zu bleiben? Wie sieht die Notbesetzung aus? Jetzt ist die Zeit für die Bildung einer Taskforce, um den operativen Betrieb am Leben zu erhalten.

Mitarbeiter schützen

Ein Unternehmen ist nur so stark wie seine Mitarbeiter. In Zeiten von Corona gilt es, Hygieneatandards zu erhöhen und persönliche Kontakte der Mitarbeiter durch Home-Office und Einzelbüros zu vermeiden. Firmen sollten über geeignete Schutzmaßnahmen aufklären und auf die Einhaltung achten: Mindestens zwei Meter Abstand halten, richtig Hände waschen und nicht ins Gesicht fassen - so können Mitarbeiter, Kunden, Geschäftspartner vor einer Ansteckung geschützt werden. Arztbesuche und Reisen sollten nur in dringenden Fällen, am besten gar nicht stattfinden. Und ja, das gilt auch für den Chef. Dieser sollte jetzt nicht in Quarantäne müssen.

Staatliche Zuschüsse nutzen

Es gibt viele staatliche Zuschüsse. Diese sollten zuerst und so gut wie möglich genutzt werden, ehe weitere Kredite erwogen werden, erklärt Timo Renz, Managing Partner von Dr. Wieselhuber & Partner. "Alle Kredite belasten die Bilanz und GuV und schwächen dadurch die Perspektive des Unternehmens."

Soforthilfe

Bayern hat ein tolles Programm aufgelegt, der Bund und andere Länder wie Baden-Württemberg haben nachgezogen. Direkte Zuschüsse von 5000 bis 30 000 Euro gibt es bei der Soforthilfe Bayern für Betriebe und freie Berufe in Notlage. Anträge unter https://www.stmwi.bayern.de/soforthilfe-corona/ ausfüllen und per Mail oder per Post bis zum 31. Dezember 2020 an die zuständige Stelle senden. Die Höhe des Liquiditätsengpasses muss konkret beziffert werden, sonst erfolgt keine Bearbeitung. Betriebe in München senden den Antrag an wirtschaft-corona@muenchen.de, Unternehmen in Oberbayern an soforthilfe_corona@reg-ob.bayern.de und Betriebe in Niederbayern an soforthilfe-corona@reg-nb.bayern.de. Alle Infos sind auch bei der IHK-Hotline 089 5116-0 zu erfahren. Egal, ob Direktzahlung, KfW-Darlehen oder Bankkredit, wichtige Basis ist ein Liquiditätsplan, den Antrag gibt es unter https://www.ihk-muenchen.de/businessplan/. Eine Soforthilfe von 9000 bis zu 15 000 Euro, die direkt ausgezahlt wird, gibt es auch vom Bund. Das Land Baden-Württemberg zahlt einen Zuschuss von 9000 bis zu 30 000 Euro.

Arbeitnehmerrechte beachten

Die Verlockung mag groß sein, Sondervereinbarungen über eine verspätete Teilauszahlung von Gehältern zu treffen. Doch ein Unternehmen betritt dünnes Eis, wenn es seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. Wenn Arbeitgeber ihren Mitarbeitern Gehaltseinbußen abverlangen, kann das nur mit Zustimmung der Angestellten geschehen. Das Gleiche gilt für mögliche Aussetzung von Lohnzahlungen. Firmen sollten sich rechtlich absichern, dass alles, was sie tun, der Sorgfaltspflicht eines ordentlichen Kaufmanns entspricht.

Kurzarbeitergeld beantragen

Kurzarbeit hat sich während der Finanzkrise als Instrument bewährt, um Arbeitsplätze zu erhalten. Unternehmen können bei der Bundesagentur für Arbeit Kurzarbeitergeld für ihre Angestellten beantragen. Anspruch hat ein Unternehmen schon, wenn mindestens zehn Prozent der Beschäftigten vom Arbeitsausfall betroffen sind. Neben dem Vorliegen von wirtschaftlichen Gründen müssen weitere Voraussetzungen erfüllt sein. Alle Informationen dazu sind abrufbar unter https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/finanziell/kurzarbeitergeld-uebersicht-kurzarbeitergeldformen. Die Beantragung kann nur nach Abstimmung mit den Beschäftigten erfolgen, die zwingend ihr Einverständnis dafür geben müssen. Der Arbeitgeber reicht bei der Bundesagentur für Arbeit einen entsprechenden Antrag ein und muss diesem die Einverständniserklärung eines jeden einzelnen Mitarbeiter anfügen. Das Antragsformular kann man online herunterladen. Das Kurzarbeitergeld entspricht exakt der Höhe des Arbeitslosengeldes, das dem Angestellten zustehen würde. Das sind 60 Prozent des letzten Nettogehaltes oder 67 Prozent, wenn der Arbeitnehmer Kinder hat. Diese Summe zahlt der Arbeitgeber dem Angestellten auf dessen Gehaltskonto und holt sich dann dieses Geld von der Bundesagentur für Arbeit zurück. Das Modell gilt auch für alle Leiharbeitnehmer. Anfallende Sozialversicherungsbeiträge sollen für ausgefallene Arbeitsstunden zu 100 Prozent erstattet werden. Auf den Aufbau negativer Arbeitszeitsalden soll verzichtet werden. Das Gesetz gilt rückwirkend seit 1. März 2020. Die Firmen können also bereits für den laufenden Monat das Kurzarbeitergeld beantragen.

Mit dem Bankberater sprechen

Keine Zeit verlieren und umgehend mit der Hausbank in Kontakt treten. Am besten ist es, die Bank frühzeitig und transparent über die aktuelle Situation in der eigenen Firma zu informieren. Es ist sinnvoll, jetzt schon einen möglichen Bedarf an einem Kredit kundzutun und nicht erst, wenn der Liquiditätsengpass da ist, rät Professor Martin Faust von der Frankfurt School of Finance and Management: "Die Banken haben selbst ein Interesse, eine Lösung zu finden." Es ist vorteilhaft, gut vorbereitet in das Gespräch zu gehen und dann die Karten offen auf den Tisch zu legen. Geprüft werden sollte, ob Hilfen der KfW genutzt werden können.

Kreditkonditionen vergleichen

Verschiedene Kreditangebote zu vergleichen, ist immer gut. Welche Konditionen bieten etwa digitale Anbieter wie Auxmoney oder Creditshelf? Eventuell können Engpässe auch mit professionellen Anbietern aus dem Netz überbrückt werden, sagt Ökonom Dirk Schiereck von der TU Darmstadt.

Fördermittel nutzen I

Seit Montag dieser Woche können Unternehmen über ihre Hausbank oder Sparkasse zinsgünstige Fördermittel des KfW- Sonderprogramm 2020 beantragen. "Technisch ist eine Zusage und die Auszahlung durch die KfW spätestens ab dem 14. April 2020 möglich", sagt Andreas Wagner, Leiter des Förderkreditgeschäfts der Hypo-Vereinsbank. In dringenden Fällen geht es auch rascher. Durch die KfW-Vorabzusagen könne die HVB über eine bankeigene Zwischenfinanzierung auch sehr kurzfristig oder unmittelbar nach der Zusage auszahlen, so HVB-Manager Wagner. Für kleine und mittlere Unternehmen bis mit bis zu 50 Millionen Euro Umsatz gibt es Darlehen zu maximal 1,46 Prozent Zinsen. Die KfW übernimmt 90 Prozent des Haftungsrisikos durch eine Bundesgarantie. Details zu allen Förderkrediten im Internet unter www.kfw.de/KfW-Konzern/Newsroom/Aktuelles/KfW-Corona-Hilfe-Unternehmen.html und telefonisch unter 0800 539 9000.

Fördermittel nutzen II

Neben den bundesweiten KfW-Darlehen gibt es bei den Landesförderbanken eigene Angebote für Betriebe, die in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind. Mit dem Universalkredit der Förderbank Bayern (LfA) sind für Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft Darlehen für Betriebsmittel oder zur Umschuldung kurzfristiger Verbindlichkeiten in Höhe von 25 000 Euro bis zehn Millionen Euro abrufbar. Der Akutkredit der LfA hat zwei Millionen Euro als maximale Kredithöhe. Eine Haftungsfreistellung für Corona-Betroffene beträgt 80 Prozent, Tilgungsfreijahre sind möglich. Voraussetzung ist ein tragfähiges Gesamtkonsolidierungskonzept und die Kreditzusage der Hausbank. Nähere Infos gibt es unter https://lfa.de/website/de/aktuelles/_informationen/Coronavirus/index.php und 089 2124 1000. Angebote für NRW unter https://www.nrwbank.de/de/index.html und für Rheinland Pfalz unter https://www.l-bank.de. Die Beantragung aller Förderkredite erfolgt über die Hausbank.

Beteiligungen prüfen

Bislang florierende mittelständische Unternehmen mit Schlüsselfunktion für die bayerische Wirtschaft will der Freistaat bei Schieflage mit Beteiligungen durch einen Bayern-Fonds stabilisieren. Details werden aktuell noch mit Finanzierungspartnern verhandelt. Der Schutzfonds der Bundesregierung soll Liquiditätsgarantien sowie Maßnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals ermöglichen.

Den Staat als Bürgen nehmen

Banken fordern von Betrieben Sicherheiten für Kredite. Wer über keine oder nicht ausreichende Sicherheiten verfügt, kann bei der bayerischen Förderbank LfA um eine Ausfallbürgschaft bis zu fünf Millionen Euro ansuchen. Telefonische LfA-Förderberatung gibt es unter 089 2124 1000 oder per Mail info@lfa.de. Bürgschaften für Handwerk, Handel, Hotel- und Gaststättengewerbe sowie Gartenbau übernimmt die Bürgschaftsbank Bayern ( https://www.bb-bayern.de, Corona-Servicenummer: 089 54 585 713). Mit dem Programm Bürgschaft ohne Bank besteht die Möglichkeit, bereits mit einer Zusage in die Bankgespräche zu gehen.

Steuern stunden lassen

Fällige Zahlungen der Einkommen-, Körperschaft- und Umsatzsteuer werden auf Antrag befristet zinsfrei gestundet und Vorauszahlungen herabgesetzt. Das Formular für Bayern ist abrufbar unter https://www.finanzamt.bayern.de/LfSt/, für Baden-Württemberg unter https://finanzamt-bw.fv-bwl.de. Stundung oder Herabsetzung der Gewerbesteuer können durch die jeweiligen Kommunen erfolgen. Antrag des Landkreises Traunstein beispielsweise unter https://www.ihk-muenchen.de/ihk/documents/Recht-Steuern/Steuerrecht/Antrag-1.pdf

Mehr Spielraum

Staatliche Hilfen können aktuell nicht adhoc ausbezahlt werden. Alle Potenziale, die sich durch sinnvolle Ausgabenvermeidung ergeben, sollten ermittelt werden. Spielraum schafft etwa die Stundung von Sozialversicherungszahlungen. Die Anträge sind direkt an die zuständige Krankenkasse zu stellen. Infos zu Kontaktdaten sind abrufbar unter https://www.gkv-spitzenverband.de/service/versicherten_service/covid_2019/coronavirus.jsp

Geschäftsmodell überdenken

Wenn die eigene Tätigkeit rein gar nichts mehr einbringt in Zeiten des Lockdowns, ist es ratsam, auch das eigene Geschäftsmodell für künftige Stresstests der Marke Corona zu überdenken. Gibt es vielleicht Potenzial, das noch nicht abgerufen wurde? Kann man zusätzliche Dienstleistungen ins Portfolio aufnehmen oder sogar ein Krisenprogramm entwickeln?

Szenarien durchspielen

Die Krise ist da, doch alles Weitere bleibt völlig unklar. Verschiedene Planungsszenarien helfen, sagt Nils Kuhlwein, Partner von Kearney. Konkret heißt das, mit V-, U- oder L-förmigem Erholungsverlauf bis ins Jahr 2021 zu rechnen und Auswirkungen dieser Szenarien auf die Ertrags-, Kosten- und Liquiditätsseite abzubilden. Notwendige Kosteneinsparungen lassen sich daraus ableiten. Wichtig dabei ist, die Finanzplanung laufend an externe Veränderungen anzupassen.

Ballast abwerfen

Falsches Sortiment, Produkte, die nicht laufen? Standorte, die kein Wachstum versprechen? Bereiche, die in den vergangenen Jahren nicht rentabel waren und in guten Zeiten durchgeschleppt wurden, sollten rasch aufgegeben werden.

Defizite beseitigen

Nun kann die Gunst der Stunde genutzt werden, um Defizite, die die eigene Firma Unternehmen auch vor Corona geschwächt haben (zu teure Strukturen, ineffiziente Prozesse, zu wenig Digitalisierung, zu große Abhängigkeiten in der Lieferkette) zu beseitigen.

Alle ins Boot holen

Ebenfalls sollte der Kontakt zu Lieferanten und Abnehmern gesucht werden. So können längere Zahlungsziele mit den Lieferanten abgestimmt werden oder Anzahlungen durch Abnehmer erfolgen. "Letztlich sitzen alle in einem Boot", sagt Faust. Auch Lieferanten und Abnehmer haben ein Interesse, dass die Geschäftsbeziehungen erhalten bleiben. "In unserer sehr arbeitsteiligen Wirtschaft führt schon der Ausfall eines Gliedes in der Kette zu gravierenden Schwierigkeiten."

Gut informieren

Niemand weiß, wie lange die Corona-Krise dauert. Wer die Entwicklung über die Medien verfolgt, bleibt informiert. Staatliche Hilfen werden derzeit täglich angepasst. Regelmäßig auf die KfW-Website und die Internetseite von Bund, Land, Stadt und Gemeinden zu sehen, ist ratsam. Betriebswirtschaftliche und rechtliche Beratung bietet zum Beispiel die IHK unter beratung@muenchen.ihk.de und 089 51 162 222. Ein Überblick zu den Unterstützungsmaßnahmen gibt es unter https://www.stmwi.bayern.de/coronavirus/#c72060.

Nützliche Hotlines, Links und Infos zur Rechtslage bietet der Messeverband Auma unter www.auma.de/Corona-Virus.

Attraktive Angebote machen

Um die Liquidität zu sichern, kann man versuchen, Kunden frühzeitige Zahlungen abzuringen und als Gegenleistung die Preise so weit zu senken, dass das Angebot hochattraktiv wird. Dienstleistungen können als Abo oder Gutscheine verpackt werden oder eventuell auch digital abgewickelt werden, um sie jetzt schon bezahlt zu bekommen. Hier muss man in eine Einzelabstimmung gehen.

Positive Signale senden

Wichtig ist, dass Unternehmen ihre weiter bestehende Lieferfähigkeit ihren Kunden signalisieren, dabei die üblichen Instrumente der Preispolitik einsetzen, aber vor allem daran arbeiten, ihre Marketingstrategie stärker darauf auszurichten, auch digital sichtbar, erreichbar und attraktiv zu sein. Ganz nach dem Motto: Wir sind für Sie da. Wertvolle Kontakte können auch reaktiviert werden, und nebenbei kann man zur nächsten Messebeteiligung einladen, so der Messeverband Auma.

Kundenwünsche erfüllen

Die Kommunikation mit dem Kunden ist der vielleicht wichtigste Hebel in der Krise, sagt Niko Mohr, Partner bei McKinsey. Wer sich bestmöglich mit seinen Kunden abstimmt, kann etwa nur die Dinge anbieten, die auch verkauft werden. Dabei sollten alle erdenklichen Kanäle genutzt werden, rät Volkhard Emmrich, Managing Partner von Dr. Wieselhuber & Partner.

Gemeinsam werben

Städte können ihre Einzelhändler und Gastronomie unterstützen, indem sie Infos geben und Online-Plattformen einrichten. Wo ist noch offen, wie können die Geschäfte telefonisch und per E-Mail erreicht werden? Wer kann Menüs und Getränke, Bücher und Mode liefern? Dies lässt sich nach und nach zielgruppengerecht verfeinern. Das City-Marketing sollte hier kreativ sein. Geschäfte können auch zusammen Onlineauftritte gestalten, um die Zahl der potenziellen Kunden zu erhöhen. Schließlich gilt im Web dasselbe wie in der Fußgängerzone: Konkurrenz belebt das Geschäft.

Kooperationen eingehen

Branchen wie die Medizintechnik, der Lebensmitteleinzelhandel, Zustellerservice und digitale Schulungen vermelden nun Engpässe. Kann das eigene Unternehmen hier Unterstützung bieten? Unternehmensberater Peter Bartels von PwC empfiehlt, dies zu prüfen. McDonald's kooperiere etwa mit Aldi, Amazon versuche, Mitarbeiter aus dem Gaststättengewerbe anzuheuern.

Lösungen für die Krise anbieten

Unternehmen, die ihre Produktion auf die jetzigen Bedürfnisse umstellen können, sind gefragt. Wie das geht, zeigen Autozulieferer Zettl und Stoffhersteller Sandler, die nun Atemschutzmasken herstellen. Die Braunschweiger Firma BZT baut Tröpfchenschutzwände. Die Dax-Konzerne BASF und Bayer stellen Handdesinfektionsmittel her. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ruft Automobilwirtschaft und Maschinenbauer auf, bei der Versorgung mit medizinischen Produkten mitzuhelfen. Gebraucht werden etwa Beatmungsgeräte, Atemschutzmasken und Schutzkleidung. Expertise wird benötigt bei der Entwicklung von Schnelltests, wirksamen Medikamenten und Impfstoffen gegen Covid-19.

Für sozialen Austausch sorgen

Das Home-Office kann Mitarbeiter demotivieren, weil ihnen der tägliche Austausch mit Kollegen fehlt, sowohl in Besprechungen als auch bei der Kaffeepause oder dem Mittagessen. Als Gegenmaßnahme bietet sich an, mit der entsprechenden Software gemeinsame Morgen- oder Mittagskonferenzen zu organisieren. Auch gleichzeitige Pausen können so vereinbart und zur Kommunikation genutzt werden. Onlinegruppenaktivitäten (Yoga, Tanzen, Singen, Spiele) stärken das Wir-Gefühl. Leere Akkus können so wieder aufgetankt werden.

Offen kommunizieren

Wer regelmäßig alle Akteure (Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten) offen informiert, zeigt Führungsstärke, sagt Emmrich. "Selbst transparente Einblicke zu geben, schafft eine Vertrauensbasis, die sich später doppelt auszahlen wird", so Mohr.

Bereit sein für ein Danach

Firmen müssen vorsichtig sein mit Investitionen, gleichzeitig aber für den Turnaround gewappnet sein, um wieder durchstarten zu können, wenn die Krise vorbei ist. "Wir sind bereit zu springen, wenn sich die Lage dreht", sagte Ermenegildo Zegna, Vorstandsvorsitzender des gleichnamigen italienischen Familienunternehmens der SZ Anfang März. Italien ist von der Coronavirus-Krise besonders hart getroffen. Doch die Hoffnung lassen sich die italienischen Firmen nicht nehmen. Hinter den Kulissen bleiben sie aktiv.

© SZ vom 26.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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