Hannover:Neue Digitalmesse

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Nach dem Cebit-Aus: Die IT-Schau Twenty2X will den Mittelstand für die Digitalisierung fit machen. An drei Tagen im März 2020 kommen kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups zusammen.

Von Katharina Kutsche, München

Nach dem Ende der IT-Schau Cebit wird es in Hannover im März 2020 eine neue Digitalmesse geben. Das gab die Veranstalterin Deutsche Messe AG am Montag bekannt. Der Event namens Twenty2X soll vom 17. bis 19. März stattfinden, beschränkt sich räumlich auf zwei Messehallen und das Konferenzzentrum. Zum Vergleich: Die Cebit füllte in ihren Hochzeiten alle 27 Hallen des weltgrößten Messegeländes und zog bis zu 830 000 Besucher und mehr als 7500 Aussteller an.

Die neue Veranstaltung möchte "Digital Enabler" für den Mittelstand sein, sprich: den Mittelstand in Deutschland, Österreich und der Schweiz bei der Digitalisierung unterstützen. Sie richtet sich an Chefs und IT-Verantwortliche von kleinen und mittleren Unternehmen sowie Start-ups, IT-Experten und Berater. Man wolle konkrete Lösungen, moderne Technologien und Anwendungsbeispiele bieten, um die Mittelständler fit für die Zukunft zu machen, sagt Andreas Gruchow aus dem Vorstand der Deutsche Messe AG. Partner der Twenty2X sind der Bundesverband IT-Mittelstand BITMi, der Verband der Internetwirtschaft Eco, der IT-Anwenderverband Voice und der Bundesverband Deutsche Start-ups BVDS.

Die Computer-Schau Cebit war 2018 nach nur einem Wiederbelebungsversuch überraschend eingestellt worden. Seit der ersten Ausstellung 1986 hatte sie sich zu einer der wichtigsten IT-Messen überhaupt entwickelt. 1995 etwa stellte Microsoft-Gründer Bill Gates seine Software Windows 95 auf der Cebit vor, Unternehmen wie Intel und Apple präsentierten ihre Innovationen. Doch ab den 2000er-Jahren gingen die Besucher- und Ausstellerzahlen kontinuierlich zurück. 2017 kamen nur noch 200 000 Zuschauer nach Hannover. Im vergangenen Jahr wurde die Cebit dann erstmals in neuer Form abgehalten: im Juni statt im März, als Festival mit Konferenzprogramm und Konzerten sowie Satellitenevents in der Innenstadt. Das Konzept wurde zwar durchaus gelobt, zog aber nur 120 000 Menschen an. Im November beerdigte die Deutsche Messe die Cebit.

Hinüber gerettet zur Twenty2X wird allerdings der Bereich Scale11, der Start-ups mit etablierten Unternehmen vernetzen will. Die neue Messe will sich auch mit veränderten Arbeitsbedingungen und Fragen der Unternehmenskultur beschäftigen, insgesamt begleitet von Konferenzen und Workshops.

© SZ vom 21.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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