Handybranche:Blackberry-Gründer erwägen Rückkauf von kompletter Firma

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Sie ziehen "alle Optionen" in Erwägung: Nach Informationen der US-Börsenaufsicht wollen die beiden Gründer des kanadischen Handyherstellers Blackberry ein Übernahmeangebot für den angeschlagenen Smartphone-Pionier auf die Beine stellen.

Die beiden Gründer des angeschlagenen kanadischen Handyhersteller Blackberry ziehen eine Übernahme des Unternehmens in Erwägung. Mike Lazaridis und Douglas Fregin untersuchten "die Möglichkeit zur Abgabe eines gemeinsamen Gebots", heißt es in einem Schreiben der US-Börsenaufsicht SEC. Die beiden Männer ziehen demnach "alle Optionen" in Erwägung, darunter auch den Kauf sämtlicher Blackberry-Aktien, die ihnen nicht bereits gehören. Dies könnten sie alleine oder "mit anderen interessierten Investoren" tun.

Lazaridis und Fregin hatten das Unternehmen, das zunächst Research in Motion hieß, 1984 gegründet. Fregin stieg 2007 bei Blackberry aus, Lazaridis im Mai dieses Jahres. Lazaridis gilt als einer der Verantwortlichen für die heutigen Probleme von Blackberry: Während seiner Amtszeit hatte der einstige Smartphone-Pionier unter anderem den Trend zu Touchscreen-Telefonen unterschätzt. Er war im Streit mit dem aktuellen Firmenchef Thorsten Heins aus dem Unternehmen ausgeschieden. Inzwischen hält Lazaridis wieder einen Anteil von acht Prozent an Blackberry.

Ein eventuelles Gebot der beiden Gründer könnte mit einem bereits vereinbarten Übernahmedeal konkurrieren: Die kanadische Finanzfirma Fairfax Financial will 4,7 Milliarden Dollar für Blackberry zahlen. Fairfax ist mit zehn Prozent bereits der größte Anteilseigner von Blackberry. Zuletzt hatten sich aber Zweifel verstärkt, ob die Finanzierung dieses Geschäfts gelingt. Einigen Beobachtern zufolge könnte das Übernahmeangebot nur ein Lockmittel sein, um weitere Interessenten anzuziehen.

Bei Blackberry kriselt es seit längerem. Im September kündigte der Smartphone-Hersteller an, 4500 Stellen zu streichen. Damit muss mehr als jeder dritte Angestellte gehen. Kurz danach gab das Unternehmen einen Verlust von 965 Millionen Dollar (etwa 715 Millionen Euro) im zweiten Quartal des Geschäftsjahrs 2013/2014 bekannt.

© dpa/AFP/Reuters/kat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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