Handel:Metro-Anteil verkauft

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Die Konsumelektronikholding Ceconomy will ihren Neun-Prozent-Anteil an der Metro AG an den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky verkaufen. Ceconomy hatte am Dienstagabend eine Gewinnwarnung herausgeben.

Von Anna Gentrup, Köln

Die Konsumelektronikholding Ceconomy will ihren Neun-Prozent-Anteil an der Metro AG an den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky verkaufen. Das gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. Ceconomy hatte am Dienstagabend eine Gewinnwarnung herausgeben und kämpft mit vielerlei Problemen. Die Integration der Vertriebslinien Media Markt und Saturn stockt, der Umsatz ist rückläufig und der Unternehmenswert an der Börse hat sich seit der Trennung von Metro vor gut einem Jahr um 30 Prozent verringert.

Vor gut einem Monat hatte das Beteiligungsunternehmen Haniel, Großaktionär von Metro und Ceconomy, bereits bekannt gegeben, seinen Anteil an Metro an Kretinsky verkaufen zu wollen. Kretinsky und sein Geschäftspartner Patrik Tkac sicherten sich bereits 7,3 Prozent der Metro-Aktien von Haniel. Zudem haben sie die Option, auch die übrigen 15,2 Prozent der Metro zu erwerben. Kretinskiy ließ offen, ob er ein Übernahmeangebot für den Düsseldorfer Konzern vorlegen will.

Ceconomy teilte mit, die Vereinbarung mit EP Global, dem Unternehmen von Kretinsky und seinem Partner Patrik Tkac, sehe vor, dass in einem ersten Schritt etwa ein 3,6-Prozentanteil abgetreten wird. Für den restlichen Teil hält EP Global Optionen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Vollzug der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Freigabe durch das Bundeskartellamt.

Nach der Spaltung des früheren Mischkonzerns Metro in zwei unabhängige Unternehmen, einen Großhandels- und Lebensmittelspezialisten, Metro, und ein auf Consumer Electronics fokussiertes Unternehmen, Ceconomy, hatte der Konsumelektronikhändler einen Anteil von insgesamt rund zehn Prozent an der neuen Metro erhalten. Eine rund 1-prozentige Beteiligung wird von Ceconomy direkt gehalten und verbleibt im Besitz des Unternehmens. Diesen Anteil muss der Händler aus steuerlichen Gründen mindestens bis September 2023 halten.

Finanzchef Mark Frese hatte in einer Telefonkonferenz am Mittwoch dieser Woche angekündigt, das Management werde "jeden Stein" umdrehen, um Ceconomy auf Vordermann zu bringen. Die Veräußerung der Neun-Prozent-Beteiligung an Metro kann als erster Schritt in dieser Richtung verstanden werden.

© SZ vom 21.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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