Handel:Die vielen Flops von Karstadt

Was hat die Kaufhaus-Kette Karstadt nicht schon alles probiert, um Käufer in die Häuser zu locken: eine Partnerschaft mit Starbucks, ein Model-Lächeln, sogar eine eigene Zeitschrift. Viele Marketing-Ideen gingen in die Hose. In Bildern.

Klaus Wieking

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(Foto: AP)

Eva Padberg wurde 2008 das "Gesicht" von Karstadt. Weitere Kampagnen mit dem Model, das inzwischen für Betty Barclay, Schwarzkopf und andere wirbt, gab es nicht. Auch der Einsatz der Schauspielerin Ursula Karven, die eine Yoga-Schule betreibt, als "Wellness- und Yoga-Botschafterin" für Karstadt Sports war nur von kurzer Dauer.

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(Foto: REUTERS)

Als "strategische Kooperation" wurde 2007 die Zusammenarbeit mit dem Apple-Händler Gravis bejubelt. Gravis sollte den Multimedia-Abteilungen von Karstadt Glamour verleihen. Nach der Installierung von zwei Gravis-Stores in Karstadtfilialen in Düsseldorf und Lübeck war die Kooperation schon wieder beendet. Die Übernahme der Buchabteilungen von Karstadt durch den Buchhändler Thalia scheiterte ebenfalls früh - jetzt verkauft der Weltbild Verlag Lesware bei Karstadt.

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(Foto: dapd)

Der Aufbau des fröhlichen Bonusprogramms Happy Digits mit dem Partner Deutsche Telekom stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Es gab Probleme mit der Software, in der Betreibergesellschaft kamen und gingen die Geschäftsführer, eine Werbekampagne mit Schwiegermuttertraum Jörg Pilawa verpuffte. Kurz nach dem Ausstieg der Telekom wurde Happy Digits liquidiert. Jetzt gibt Karstadt wieder eine Kundenkarte heraus - wie in Vor-Happy-Digits-Zeiten.

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(Foto: AP)

Mit der seinerzeit noch als kultig verehrten Coffeeshop-Marke Starbucks versuchte Karstadt von 2001 an eine Kaffeehaus-Kette aufziehen. Der damalige Karstadtchef Wolfgang Urban wollte so junge Kunden locken und das Image auffrischen. Sein Nachfolger beerdigte das heiße Projekt 2005 wieder. Der Ausstieg aus dem Joint Venture soll für die Essener sehr teuer gewesen sein.

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(Foto: dpa)

Dem Kunden vor dem Griff ins Regal noch schnell eine Markenbotschaft unterjubeln - davon träumte 2008 auch Karstadt und installierte flotte Flatscreens in einigen Filialen, über die Werbefilmchen und Produktinfos flimmerten. In jeder Filiale sollten bis zu 45 Bildschirme aufgestellt werden. Nachdem in der Bekleidungsabteilung für Elektroartikel geworben wurde, wurde schnell der Stecker gezogen.

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(Foto: dpa / Soeren Stache)

Nach der Philosophie von Ex-Karstadtchef Urban muss ein Unternehmen über eigene Medien eigene Inhalte verbreiten. Also gab der Einzelhändler ab 2002 für zunächst 50 Cent das Programmheft "TV Karstadt" heraus. Nachdem die Verlage den Markt der Programmies mit Billigtiteln geflutet hatten, stürzte die Auflage von "TV Karstadt" ab - das Aus kam 2005.

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