Die Angst vor der Insolvenz von General Motors (GM) lässt das Management des Autokonzerns um die eigenen Finanzen bangen. Während die Führungsriege einerseits versucht, die GM-Gläubiger als Aktionäre ins Boot zu holen, haben sechs ranghohe Manager ihre Anteile komplett abgestoßen.
Vier Vorstände des Unternehmens sowie zwei Vizepräsidenten des Verwaltungsrats verkauften in den vergangenen zwei Tagen insgesamt Aktien im Wert von mehr als 300.000 Dollar. Unter den Verkäufern war auch Carl-Peter Forster, der Chef von General Motors Europe.
Aktie sackt um elf Prozent ab
Wie aus einer Pflichtmitteilung der US-Börsenaufsicht SEC hervorging, wurden mehr als 200.000 GM-Papiere zu einem Preis zwischen 1,45 und 1,61 Dollar verkauft. Neben Europachef Forster zählt auch der scheidende GM-Vize Bob Lutz zu der Gruppe, dagegen war GM-Chef Fritz Henderson nicht darunter.
Die Aktie des Konzerns war am Montag mit einem Verlust von fast elf Prozent und einem Wert von 1,44 Dollar aus dem Handel gegangen. Henderson hatte am Montag erstmals öffentlich gesagt, es sei wahrscheinlich, dass der Umbau bis Ende Mai nicht gelinge und der Autobauer Insolvenz werde anmelden müssen.
GM hat noch bis zum 1. Juni Zeit, einen umfassenden Unternehmensumbau einzuleiten. GM will sich nach seinem jüngsten Sanierungsplan mehrheitlich verstaatlichen lassen. Die bestehenden Aktionäre würden praktisch leer ausgehen.
Eine GM-Sprecherin sagte US-Medien, die Verkäufe seien vor diesem Hintergrund zu sehen und kein Beleg für mangelndes Vertrauen in das Unternehmen. Forsters Anteilsverkauf war mit knapp 5400 Aktien vergleichsweise klein.