GM in Not:"Können aus dem Omelett keine Eier zurückholen"

Der US-Automobilhersteller GM steht vor der Insolvenz. Keinesfalls aber will der Konzern einzelne Automarken verkaufen. Schon gar nicht Opel.

"Das wäre, als wollte man aus einem Omelett wieder einzelne Eier herausholen und die verkaufen - das geht nicht!", sagte GM-Entwicklungschef Bob Lutz dem Schweizer Wirtschaftsmagazin Bilanz.

Bob Lutz: "Man kann Opel nicht aus dem Konzern herauslösen" (Foto: Foto: AP)

Eher könne GM einzelne Automarken vom Markt nehmen, was aber pro Marke "Einmalkosten von einer bis zwei Milliarden Dollar" bedeuten würde.

"Völlig utopisch"

Einen Verkauf des deutschen Herstellers Opel, wie in Deutschland von Politikern gefordert, lehnte Lutz ebenfalls ab.

Opel sei integraler Bestandteil des GM-Verbunds und habe "nicht die kritische Größe", um zu überleben. "Die Idee, dass man Opel rauslösen kann, ist völlig utopisch."

Der Autokonzern General Motors setzt Lutz zufolge vor allem auch auf den neuen Präsidenten Barack Obama.

"Wir müssen jetzt weiterkämpfen, sparen, Notmaßnahmen einführen und zusehen, dass wir lebend ins nächste Jahr kommen, bis zur Amtsübernahme durch Obama". Dieser habe mehrfach erklärt, dass er die US-Autoindustrie unterstützen wolle.

Lutz fordert eine Liquiditätsspritze für die US-Autoindustrie: Da derzeit "die Banken nichts ausleihen", könnten sich die Leute nichts kaufen.

Diese Kreditklemme und der daraus folgende Einbruch der Autoverkäufe um 50 Prozent müsse überbrückt werden. "Bis das Problem gelöst ist, dauert es vermutlich ein Jahr."

© sueddeutsche.de/dpa/hgn/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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