Gewinn halbiert:Investmentbanking der Deutschen Bank bricht ein

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Das größte deutsche Geldhaus halbiert seinen Gewinn. Besonders drastische Verluste gab es beim Investmentbanking. Anderen Finanzinstituten geht es ähnlich.

Der Gewinn der Deutschen Bank ist im zweiten Quartal um rund die Hälfte eingebrochen. Das größte deutsche Geldhaus verdiente 661 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum waren es noch 1,2 Milliarden Euro gewesen. Für den geringeren Profit machen die Banker die anhaltende Finanzkrise verantwortlich, vor allem die derzeitige Schwäche des Euro.

Der Gewinn der Deutschen Bank ist im zweiten Quartal um rund die Hälfte eingebrochen. (Foto: dpa)

"Die Europäische Staatsschuldenkrise belastet weiterhin das Investorenvertrauen und die Kundenaktivitäten über alle Geschäftsbereiche hinweg", erklärten die beiden Vorstandsvorsitzenden der Bank, Jürgen Fitschen und Anshu Jain.

Die Euro-Krise zeigt sich auch in den Büchern der Bank. Sie hat im abgelaufenen Quartal spanische Staatsanleihen verkauft. Ende Juni hatte das Institut noch 873 Millionen Euro in Papieren des Euro-Krisen-Landes investiert. Drei Monate zuvor waren es noch knapp 1,4 Milliarden Euro. Dagegen erhöhte die Deutsche Bank ihre Investitionen in Italien von knapp zwei auf 2,5 Milliarden Euro. In den übrigen Krisenstaaten sank das ohnehin schon niedrige Engagement weiter. In Portugal hat die Deutsche Bank noch 143 Millionen Euro investiert, in Irland 338 Millionen und in Griechenland 35 Millionen Euro. Welche Gefahren der Deutschen Bank durch die spanische Bankenkrise drohen, ließ das Institut zunächst offen.

Besonders auffällig ist der Verlust beim Investmentbanking. Das Vorsteuerergebnis brach im Jahresvergleich um 63 Prozent auf 357 Millionen Euro ein. Wie bei den Rivalen in den USA und der Schweiz bremst die Schuldenkrise das einst so lukrative Kapitalmarktgeschäft. Der neue Chef Jain hatte diesen Bereich früher verantwortet und jahrelang für Milliardengewinne gesorgt. Jain bekam deswegen den Spitznamen "Regenmacher".

Doch nun läuft es nicht mehr so gut. In der Sparte stünden rund 1000 der zuletzt noch gut 10.000 Stellen auf der Kippe, meldete vor kurzem das Handelsblatt. Einen weiteren Stellenabbau im Investmentbanking gab Deutschlands größtes Geldhaus aber an diesem Dienstag nicht bekannt.

Auch die UBS verliert im Investmentbanking

Die Deutsche Bank steht mit ihrem schlechten Ergebnis im Investmentbanking nicht alleine. Auch die Schweizer Großbank UBS macht hier Verluste. Der Bereich schrieb im zweiten Quartal vor Steuern einen Verlust von 130 Million Franken - gegenüber einem Vorsteuergewinn von 730 Millionen Franken im ersten Quartal. Dazu kommen Verluste wegen des missglückten Börsengangs von Facebook.

© Süddeutsche.de/rtr/dapd/juha - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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