Gesundheitspolitik:Rebellin auf Abruf

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Regina Klakow-Franck ist eine der einflussreichsten Frauen für deutsche Krankenhäuser, Arztpraxen und Pharmaunternehmen - noch. (Foto: Axentis)

Regina Klakow-Franck lenkt die Geschicke eines mächtigen Gesundheitsgremiums. Sie gilt als kenntnisreich und unabhängig. Genau deshalb wird sie nun wohl ihren Posten räumen müssen.

Von Kristiana Ludwig

Ihre Bühne steht in einem Berliner Hotel, etwas abseits des Zentrums, in einem Saal mit eigentümlicher Dekoration. An der Decke über Regina Klakow-Franck hat jemand Glasobjekte angebracht. Sie erinnern an Organe, vielleicht an Nieren. Klakow-Franck legt keinen Wert auf Raumschmuck. Sie steigt die Stufen hinauf, nimmt das Mikrofon, der Saal ist voll, sie will jetzt austeilen. Protest gegen die Regierung, gegen gierige Klinikmanager, denen das Geld wichtiger ist als die gute Behandlung der Patienten. Gegen das ganze Gesundheitssystem. Sie trägt zu ihrem Kostüm Lederstiefel. Klakow-Franck stellt sich neben das Rednerpult und sagt: "Wir sollten uns selbstkritisch fragen, sehr geehrte Damen und Herren, ob wir im Rahmen der klassischen externen Qualitätssicherung, mit der wir zweifelsohne sehr viel erreicht haben, trotzdem aber offenkundige Qualitätsdefizite nicht zu lange toleriert haben." Es ist still im Saal.

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