Geschäftszahlen:Air Berlin schreibt Rekordverlust - zum zweiten Mal in Folge

Flugzeuge der Gesellschaft Air Berlin sind am am Flughafen Tegel in Berlin. (Foto: dpa)
  • Zum zweiten Mal in Folge schreibt der Lufthansa-Rivale Rekordverluste: 2015 betrug der Nettoverlust 446,6 Millionen Euro.
  • Als Grund gibt die Fluglinie an, dass man im vergangenen Jahr nur wenig von den gefallenen Spritpreisen profitieren können habe.
  • Für 2016 sieht es laut Airline-Chef Pichler aber besser aus.

Air Berlin steckt in den roten Zahlen fest. Im Geschäftsjahr 2015 weitete Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft den Nettoverlust auf 446,6 Millionen Euro aus, wie der Lufthansa-Rivale am Abend mitteilte. Ein Jahr zuvor betrug das Minus 376,7 Millionen Euro. Der Umsatz fiel um zwei Prozent auf 4,08 Milliarden Euro.

Air Berlin habe 2015 nur wenig von den niedrigeren Spritpreisen profitieren können, hieß es in der Mitteilung. Dieses Jahr solle das anders aussehen: "Im Jahr 2016 werden wir von der relativ günstigen Kerosinpreisentwicklung in Höhe von 250 Millionen Euro profitieren", sagte Konzernchef Stefan Pichler.

Pichler hatte im November eine neue Strategie vorgestellt, mit der er die Wende anpeilt. Mit Langstreckenverbindungen, Kostensenkungen und dem Fokus auf Firmenkunden soll die Airline wieder auf Vordermann gebracht werden. Spätestens bis Mitte 2017 soll früheren Angaben zufolge der Sprung in die schwarzen Zahlen glücken.

Air Berlin ist seit längerem angeschlagen. Auch mehrere Sanierungsrunden und Chefwechsel brachten kaum Besserung. In den vergangenen acht Jahren flog Air Berlin nur einmal einen Konzernüberschuss ein. Partner Etihad hält Air Berlin seit dem Einstieg 2011 mit Finanzspritzen über Wasser. Das Unternehmen verfügt nach den jahrelangen Verlusten über kein Eigenkapitalpolster mehr.

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