General Motors:Einigung mit US-Justiz

Defekte Zündschlösser haben vermutlich zahlreiche tödliche Unfälle verursacht. Ein Vergleich soll es nun richten: Der Autokonzern zahlt eine Strafe von 900 Millionen Dollar.

In dem Skandal um defekte Zündschlösser, die vermutlich Ursache für eine Reihe tödlicher Unfälle waren, hat sich General Motors (GM) mit den US-Justizbehörden auf einen Vergleich geeinigt, um der weiteren Strafverfolgung zu entgehen. Der Opel-Mutterkonzern zahlt demnach eine Strafe von 900 Millionen Dollar, wie ein New Yorker Gericht am Donnerstag mitteilte. Der Autobauer räume zudem ein, die Probleme mit defekten Zündschlossern jahrelang verheimlicht und Kunden damit über die Sicherheit betroffener Fahrzeuge in die Irre geführt zu haben. 124 Todesfälle werden mit dem Zündschlösser-Defekt in Verbindung gebracht. Mit dem Vergleich würden aber nun die weiteren Strafermittlungen eingestellt, heißt es in den Gerichtsdokumenten.

Damit kommt GM günstiger weg als der japanische Konkurrent Toyota, der in einem ähnlichen Fall - dabei ging es um klemmende Gaspedale und rutschende Fußmatten - im Rahmen eines Vergleichs 1,2 Milliarden Dollar gezahlt hatte, um ein Strafverfahren abzuwenden.

Der größte US-Autokonzern hatte erst im Februar 2014 damit begonnen, etwa 2,6 Millionen Fahrzeuge wegen der defekten Zündschlösser zurückzurufen, obwohl das Problem seit Jahren intern bekannt war. Bei den Wagen bestand die Gefahr, dass der Zündschlüssel unbeabsichtigt in die Aus-Position springt. Dadurch könnte während der Fahrt der Motor ausgehen und elektronische Systeme wie Servolenkung, Bremskraftverstärker und Airbags abschalten. GM hatte zugesagt, bei den strafrechtlichen Untersuchungen in vollem Umfang mit den Ermittlern zu kooperieren.

© SZ vom 18.09.2015 / Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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