Weil in Smartphones auf kleinem Raum viele Funktionen und Techniken untergebracht sind, lesen sich ihre Datenblätter oft wie Beipackzettel für Arzneimittel. Viele Abkürzungen verwirren mehr, als dass sie helfen. Wichtig sind vor allem die Funktechniken, mit denen sich Smartphones sowohl mit dem mobilen Netz als auch dem Internet verbinden. Eigentlich alle Geräte sind heute mit den gleichen Schnittstellen ausgestattet, die wir Ihnen in der folgenden Übersicht erläutern.
Bluetooth und NFC
Diese Funktechniken sind nicht für das Surfen im Internet gedacht, sondern für die kabellose Datenübertragung über kurze Distanzen. Bluetooth überbrückt dabei bis zu zehn Meter und wird oft genutzt, um Zubehör wie kabellose Headsets, Lautsprecher oder Freisprecheinrichtungen mit dem Smartphone zu verbinden. Auch Ihre Musikanlage im Wohnzimmer könnte einen Bluetooth-Adapter eingebaut haben, so dass Sie hierüber ganz einfach Ihre Musik abspielen könnten. Das Kürzel NFC dagegen steht für Near Field Communication, woraus schon deutlich wird, dass es sich um eine Übertragung über sehr kurze Strecken handelt. Gerade einmal bis zu zehn Zentimeter weit reicht die Verbindung, meist ist es sogar noch weniger. Sie müssen also Ihr Smartphone direkt über das andere Gerät halten, um eine Verbindung aufbauen zu können. Wenn diese steht, können allerdings keine großen Datenmengen übertragen werden. Aus diesem Grund eignet sich die günstige NFC-Technik vor allem für Dienste wie bargeldloses Bezahlen an Kassen oder für papierlose Fahrkarten. Letzteres nutzt bereits die Deutsche Bahn in ihrem "Touch&Travel"-System, das allerdings noch nicht überall verfügbar ist. Auch die schnelle Übertragung von Visitenkarten ist möglich, indem man zwei Smartphones mit NFC-Chip aneinander hält.
WLAN
Diese Schnittstelle kennt man auch vom PC oder Notebook. WLAN, die Abkürzung für Wireless Local Area Network, bezeichnet den kabellosen Zugang zu einem lokalen Netzwerk, in das sich das Smartphone einklinken kann. Oft wird auch das Kürzel WiFi verwendet. Ihr Router zu Hause, den Sie von Ihrem Internetanbieter bekommen haben, baut genau so ein Netz auf, damit Sie kabellos über den DSL- oder Kabelanschluss surfen können. Auch in Cafés, Hotels, an Flughäfen oder in Universitäten kann man solche Netzwerke nutzen. Es gibt verschiedene Standards, die mit den Buchstaben a,b,g, n und ac bezeichnet werden. Moderne Smartphones sollten zumindest mit dem WLAN n-Standard ausgerüstet sein. Noch höhere Übertragungsgeschwindigkeiten verspricht der neueste Standard ac, der derzeit vor allem in Oberklasse-Smartphones verfügbar ist. Dafür braucht man dann aber auch einen neuen Router.
UMTS und HSPA (3G)
Um mobil telefonieren und im Internet surfen zu können, müssen sich die Handys per Funk in die Anbieternetze einwählen. Hier kommen die Begriffe UMTS (Universal Mobile Telecommunications System), HSPA (High Speed Packet Access) und 3G ins Spiel. Letzteres ist allerdings schlicht der Überbegriff und bezeichnet die Netzwerkgeneration. 1G war nach dieser Zählung das noch analoge Netz aus der Anfangszeit des Handyzeitalters und 2G das digitale GSM-Netz, über das aber Daten nur langsam übertragen werden konnten - meist nur so schnell, wie es früher mit klassischen Einwahlmodems möglich war. 3G schließlich brachte mit dem Mobilfunkstandard UMTS und der Erweiterung HSPA die Möglichkeit, fast genauso schnell wie mit dem heimischen DSL-Anschluss im Netz zu surfen. Mit diesem Netz war überhaupt erst die Grundlage geschaffen, mobile Dienste, Videochats und auch Apps sinnvoll auf Smartphones nutzen zu können. Allerdings hängt es auch vom Netzausbau des Anbieters ab, ob überhaupt eine Verbindung mit einem 3G-Netz möglich ist. Gerade in ländlichen Regionen bestehen oft noch Probleme. Hoffnungen werden hier nun in die vierte Generation der Netzwerktechnik gesetzt.
LTE (4G)
Aktuell kommen immer mehr Smartphones und Tarife auf den Markt, die auch den Netzstandard der vierten Generation unterstützen, der als LTE oder 4G bezeichnet wird. Die Datenübertragung über LTE ist dabei etwa fünf bis zehn Mal schneller als beim 3G-Netz. Doch die Technik bietet weitere Vorteile, wie etwa eine größere Kapazität pro Sendemast, so dass mehr Geräte gleichzeitig versorgt werden können. In Stadien, auf Konzerten oder an Bahnhöfen soll es in Zukunft also zu weniger Verbindungsabbrüchen kommen. Aufgebaut wird das Netz seit 2011, strenge Auflagen der Bundesnetzagentur führten dazu, dass LTE zuerst in ländlicheren Regionen ausgebaut wurde, vor allem um dort eine Breitbandalternative zu der häufig noch immer miserablen DSL-Versorgung zu bieten. Seit 2012 wird aber auch in immer mehr Städten LTE ausgebaut, Ende 2015 lag die LTE-Netzabdeckung in Deutschland nach Angaben der Bundesregierung bei 94 Prozent und damit erstmals über der UMTS-Abdeckung. Die Nutzung des schnellen Netzes ist aber nicht immer automatisch im Handy-Vertrag mit drin: Manchmal ist ein Aufschlag fällig. Alle LTE-Smartphones sind wie bisher auch abwärtskompatibel zu den 3G und 2G-Netzen.