Banken:Deka gehört nun den Sparkassen

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Die Sparkassen kaufen den Landesbanken ihren 50-Prozent-Anteil am Fondsdienstleister Dekabank ab.

Die deutschen Sparkassen werden alleiniger Eigentümer der Dekabank, des Fondsdienstleisters der Sparkassen. Die Sparkassen übernehmen den 50-prozentigen Anteil der Landesbanken, wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) am Donnerstagabend mitteilte. Der Kaufpreis beträgt 2,3 Milliarden Euro, davon sollen rund 1,3 Milliarden Euro von den Sparkassen aufgebracht werden. Für eine Milliarde Euro will die Dekabank eigene Anteile von den Landesbanken zurückkaufen.

Auf den Schritt einigten sich Vertreter von Sparkassen und Landesbanken am Donnerstag bei ihrer Sitzung in Frankfurt. Auch Hauptversammlung und Verwaltungsrat der Dekabank stimmten dem Vorhaben zu.

Die Sparkassen hatten angekündigt, das Institut in diesem Frühjahr komplett in ihre Kontrolle bringen zu wollen. Die Dekabank verfüge auch wegen ihrer guten Jahresergebnisse 2009 und 2010 über eine "sehr gute Kapitalausstattung". Im vergangenen Jahr hatte das Frankfurter Institut, das 3500 Mitarbeiter beschäftigt, einen Rekordgewinn von 925 Millionen Euro erzielt.

Die Dekabank ist der Fondsdienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe. Ihr voller Name ist Dekabank Deutsche Girozentrale. Ihre Wurzeln reichen laut Firmen-Homepage bis 1918 zurück, als die Deutsche Girozentrale (DGZ) entstand. 1956 wurde die Deka als Kapitalanlagegesellschaft gegründet. Aus DGZ und Deka entstand 1999 die Dekabank. "Mit einem verwalteten Fondsvermögen von mehr als 160 Milliarden Euro sowie über fünf Millionen betreuten Depots und Konzernstandorten in Luxemburg und der Schweiz ist der Dekabank-Konzern einer der größten Asset Manager in Deutschland", schreibt die Bank über sich selbst.

Mit dem Verkauf an die Sparkassen sei "für die Landesbanken eine erhebliche Eigenkapitalentlastung verbunden", betonte der Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes und Verwaltungsratschef der Deka-Bank, Heinrich Haasis. Bislang sind die drei Landesbanken LBBW, HSH Nordbank und WestLB mit zusammen rund 30 Prozent an der Dekabank beteiligt. Weitere rund 19 Prozent entfallen auf die Bremer Landesbank, die NordLB, Landesbank Saar, Landesbank Hessen-Thüringen, BayernLB und die NordLB-Tochter NIEBA. Die meisten Landesbanken wollten seit langem aussteigen. Andere mussten ihren Anteil wegen EU-Auflagen verkaufen.

© SZ vom 08.04.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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