Freizeitparks:Lego will Legoland zurück

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Als Lego die Freizeitparks verkaufte, gab es nur vier davon – mittlerweile sind es doppelt so viele. (Foto: Peter Nicholls/Reuters)

Die Gründerfamilie bietet sechs Milliarden Euro für Merlin Entertainments.

Von Vivien Timmler , München

Die Familie des Lego-Gründers Ole Kirk Christiansen will die Legoland-Freizeitparks zurückkaufen. Gemeinsam mit zwei weiteren Investoren, darunter der US-Finanzinvestor Blackstone, hat sie ein Übernahmeangebot für den in London börsennotierten Betreiber Merlin Entertainments abgegeben. Das gab die Aktionärsgesellschaft der Nachfahren Kirkbi bekannt. Merlin besitzt noch zahlreiche weitere Freizeitattraktionen, darunter auch das berühmte Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds in Berlin und der Heide-Park Soltau.

Kirkbi-Chef Søren Thorup Sørensen ist der Auffassung, die Legoland-Parks und die übrigen Sparten von Merlin könnten sich am besten abseits der Börse entwickeln. Das Unternehmen von der Börse zu nehmen, hatte im Mai bereits der aktivistische Investor Value Act gefordert, weil sich nur so die nötigen Investitionen finanzieren ließen.

Das Angebot von Kirkbi beläuft sich auf knapp sechs Milliarden Britische Pfund (6,6 Milliarden Euro). Das entspricht 455 Pence pro Aktie. Ein vorheriges Angebot zu 425 Pence pro Aktie hatte das Unternehmen einem Insider zufolge noch abgelehnt. Merlin teilte nun mit, man halte die Verkaufsbedingungen für fair und angemessen und empfehle den Anteilseignern, dem Kauf zuzustimmen. Es ist eine der größten Firmenübernahmen durch Beteiligungsgesellschaften in diesem Jahr.

Lego hatte die damals vier Legoland-Parks 2005 an Merlin verkauft. Damals steckte Lego finanziell in der Krise. Die dänische Aktionärsgesellschaft Kirkbi sicherte sich jedoch zu dem Zeitpunkt bereits 30 Prozent der Anteile an dem Unternehmen. Heute gibt es eigenen Angaben zufolge weltweit acht Legoland-Parks. Merlin betreibt darüber hinaus weltweit 130 Freizeitzentren, zu denen neben dem bekannten Madame Tussauds auch der britischen Themenpark Alton Towers gehört sowie zehn Hotels und sieben Feriendörfer, die nach Unternehmensangaben jährlich von 67 Millionen Gästen besucht werden. Während der Saison arbeiten dort bis zu 28 000 Menschen.

© SZ vom 29.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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