Fleischindustrie:Tönnies bleibt doch ein Familienunternehmen

Soll doch nicht verkauft werden: der Tönnies-Konzern. (Foto: dpa)

Der Gerichtsstreit im Konzern ist offenbar beigelegt. Nun will die Firma in Sachen Klimaschutz und Tierschutz vorankommen.

Deutschlands größter Fleischkonzern Tönnies soll nun doch nicht verkauft werden, sondern in Familienbesitz bleiben. Die Gesellschafter Robert, Clemens und Maximilian Tönnies erklärten am Mittwoch, dass die Eigentümerstruktur unverändert bleibe; ein entsprechender Gerichtsstreit sei beigelegt. Tönnies wolle nun in Sachen Klimaschutz und Tierschutz vorankommen. Dazu sollen auch neue Geschäftsfelder beitragen, beispielsweise Tiernahrung oder pflanzliche Fleischalternativen.

Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg im März berichtet, dass Tönnies vor einem Verkauf stehe. Der geschäftsführende Gesellschafter Clemens Tönnies hatte aber schon damals den Führungsanspruch der Familie betont. Tönnies hatte zuletzt mit gut 16 000 Beschäftigteneinen Jahresumsatz von mehr als sieben Milliarden Euro erwirtschaftet. Das im Jahr 1971 gegründete und durch Zukäufe auch international gewachsene Unternehmen schlachtet, zerlegt und verarbeitet Schweine und Rinder. Etwa die Hälfte der Produktion geht in den Export.

Der Konzern mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück in Nordrhein-Westfalen war nach einem Corona-Ausbruch im Stammwerk voriges Jahr in die Schlagzeilen geraten. Mehr als 1500 Beschäftigte hatten sich mit dem Virus infiziert, das Werk musste vorübergehend schließen.

Der 65-jährige Clemens Tönnies kontrolliert etwa 45 Prozent der Anteile, bei Robert Tönnies liegen etwa 50 Prozent. Im Konzern arbeitet auch Clemens' Sohn Maximilian Tönnies, der etwa fünf Prozent der Anteile hält. Er war zuletzt für die Expansion im Markt für vegetarische Lebensmittel zuständig.

© SZ vom 05.08.2021 / Reuters/SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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