Finanzen kompakt:Total genervt

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Was dürfen Geldabhebungen kosten? Eine Umfrage der Verbraucherzentrale zeigt, dass die hohen Gebühren viele Verbraucher empören. Außerdem: Die Landesbank Baden-Württemberg verklagt Goldman Sachs.

Die hohen Gebühren von bis zu zehn Euro für Abhebungen an fremden Geldautomaten sorgen bei deutschen Verbraucher für Unmut. Mehr als ein Drittel der Bankkunden findet, dass Abhebungen an fremden Geldautomaten völlig kostenlos sein sollten. Weitere 20 Prozent sprachen sich für Gebühren von höchstens einem Euro aus. Rund 25 Prozent hielten maximal zwei Euro für angemessen. Das ergab eine Umfrage der Berliner Info im Auftrag der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Warum müssen die Deutschen so hohe Gebühren am Geldautomaten zahlen? Die Verbraucherzentrale sagt: Es geht auch anders. (Foto: ddp)

Dass es auch anders gehe, zeige der Blick in die Nachbarländer, betont die Konsumentenorganisation: In Österreich und den Niederlanden, aber auch in anderen europäischen Ländern seien Abhebungen für Bankkunden an Automaten aller Institute kostenlos.

In Deutschland dagegen tobt seit Monaten ein Streit um die Gebühren für Abhebungen an Geldautomaten, die nicht zum Netzwerk der eigenen Bank gehören - ohne dass es zu einer für die Kunden befriedigenden Lösung gekommen wäre. Lediglich die privaten Banken haben sich inzwischen auf eine Gebührenobergrenze von 1,95 Euro geeinigt. Den Großteil des Marktes teilen sich allerdings Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken auf - und hier gibt es laut Verbraucherzentrale nach wie vor keine Fortschritte für die Kunden.

Die Kreditwürdigkeit Irlands könnte wegen des riesigen Defizits infolge der Finanzkrise weiter herabgestuft werden. Die Ratingagentur Moody's prüft derzeit, ob das Land eine schlechtere Note für seine Bonität bekommt. Derzeit hat Irland die Bewertung Aa2. Auch nach der Neubewertung werde das Land vermutlich noch ein A behalten, hieß es. Dennoch würde eine Abwertung höhere Zinsen für die bestehenden Schulden zur Folge haben.

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass das irische Haushaltsdefizit in diesem Jahr vermutlich auf 32 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) anschwellen wird. Die Rettung der verstaatlichten Anglo Irish Bank wird bis zu 34 Milliarden Euro zusätzlich kosten. Zuletzt hatte Irland eine radikale Haushaltssanierung begonnen.

Im Kampf gegen die Wirtschaftskrise und den starken Yen flutet die japanische Notenbank die heimische Wirtschaft mit billigem Geld. Der Leitzins werde auf 0,0 bis 0,1 Prozent gesenkt, teilte die Bank of Japan nach ihrer geldpolitischen Sitzung mit.

Sie will zudem über einen Fonds Vermögenswerte kaufen und Milliarden-Kredite zur Verfügung stellen. Der Schritt kam überraschend - der Yen ging auf Talfahrt, die japanischen Börsen drehten umgehend ins Plus.

Auch in den USA wird damit gerechnet, dass die Notenbank Fed die schwächelnde Konjunktur mit weiteren Milliarden stützt. Die Stärke der Landeswährung Yen hat die exportabhängige drittgrößte Volkswirtschaft der Welt zuletzt deutlich belastet. Ihre Güter verteuern sich im Ausland durch die Wechselkursentwicklung und beeinträchtigen so die Wettbewerbsfähigkeit.

Im September hatte Japan bereits mit einem anderen geldpolitischen Schritt für Aufsehen gesorgt. Es hatte zum ersten Mal seit sechs Jahren in den Devisenmarkt eingegriffen, nachdem der Yen-Kurs gegenüber dem Dollar auf den höchsten Stand seit 15 Jahren geklettert war. Nach dieser Maßnahme hatte die Regierung den Druck auf die Notenbank erhöht, die Geldschleusen zu öffnen, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Die Rekord-Kapitalerhöhung der Deutschen Bank ist bei den Investoren offenbar gut angekommen. Die begleitenden Banken hätten fast alle Aktien bei Investoren platziert, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen Reuters.

Insgesamt erlöst das größte deutsche Geldhaus mit der Maßnahme rund zehn Milliarden Euro - die Summe wurde von den Konsortialbanken garantiert. Die neuen Aktien kosteten 33 Euro, während der Kurs der alten Papiere in den vergangenen Tagen um 40 Euro pendelte.

Damit war es für Investoren ein gutes Geschäft, die Bezugsrechte auszuüben oder sie am Markt zu kaufen. "Wann kriegt man schon noch einmal Deutsche-Bank-Aktien für 33 Euro - wohl lange nicht", sagte ein Banker.

Wie stark sich Altaktionäre an der Kapitalerhöhung beteiligt haben, lässt sich indes nicht sagen. Denn die Bezugsrechte konnten in den vergangenen Tagen über die Börse gehandelt werden, so dass nicht klar ist, wer diese am Ende ausgeübt hat.

Klar ist aber, dass Bankchef Josef Ackermann seine Bezugsrechte voll genutzt und sich für 6,2 Millionen Euro neue Aktien gekauft hat.

Die Deutsche Bank finanziert mit dem Schritt die Komplett-Übernahme der Postbank und rüstet sich selbst und die künftige Tochter für die schärferen Kapitalregeln.

Die von der Finanzkrise schwer getroffene größte deutsche Landesbank LBBW hat in den USA wegen Wertpapierverlusten zwei Banken auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagt.

Die LBBW habe die Klage gegen die Investmentbank Goldman Sachs und TCW Asset Management, eine Tochter der französischen Bank Société Générale, bei einem New Yorker Gericht eingereicht, sagte ein Sprecher der Landesbank Baden-Württemberg.

Die LBBW fordert 37 Millionen Dollar zurück, die sie bei Investitionen in Wertpapiere verloren hat. Der Vorwurf: Die Banken haben nach Ansicht der LBBW irreführende Angaben zu dem Finanzprodukt gemacht und gegen ihre Sorgfaltspflicht verstoßen.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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