Extra-3-Clip:Die DDR ist überall

Die Satiriker von "Extra 3" betrachten die aktuelle Politik mit sozialistischer Färbung und beleben die DDR-Sendung "Aktuelle Kamera" wieder - mit Beiträgen über die Staatsratsvorsitzende Merkel, den VEB Bahn und den Solidarpakt West.

Eine Sendung wie ein Albtraum für jeden neoliberalen Kapitalisten: Die NDR-Satiresendung "Extra 3" hat anlässlich der aktuellen sozialistischen Strömungen in der deutschen Tagespolitik die DDR-Nachrichtensendung "Aktuelle Kamera" wiederbelebt. Das Motto der Sendung: Was wäre, wenn die Wiedervereinigung andersherum gelaufen wäre?

So ist anlässlich des 60. Jahrestags der DDR von der Staatsratsvorsitzenden Merkel die Rede, die die Erfüllung eines weiteren Planziels verkündet habe: die erfolgreiche Kollektivierung der Commerzbank - "ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Volkswirtschaft".

Auch die Maßnahmen des "Solidarpaktes West" seien ein voller Erfolg, verliest die Moderatorin. 20 Jahre nach der Einheit habe die Produktion in der ehemaligen BRD bemerkenswerterweise fast schon Ost-Niveau erreicht. Dank der Einführung der Kurzarbeit schreite der Abbau von Überkapazitäten zügig voran, so dass bald wieder die gewohnten Wartezeiten von mehr als 18 Jahren pro Pkw erreicht würden.

Auch die Bahn und ihre Spitzelaffäre ist der "Aktuellen Kamera" einen Beitrag wert: Mit der VEB Deutsche Bahn - VEB war die Abkürzung für "volkseigener Betrieb" in der DDR - leite nun ein weiteres Unternehmen einen wertvollen Beitrag zur Staatssicherheit, meldet die Nachrichtensendung stolz. Der VEB Deutsche Bahn habe sich von den Erfolgen des Ministeriums für Staatssicherheit inspirieren lassen und so die Zufriedenheit von Mitarbeitern und Fahrgästen gesteigert.

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