Am 14. Januar 1984 erschien in der Süddeutschen Zeitung ein Porträt über Ursula Buchfellner mit der Überschrift "Das Playmate vom Hasenbergl". Es stammte von Herbert Riehl-Heyse, er nannte es eine Geschichte, "die vom Leben persönlich geschrieben wurde, jemand anderer als das Leben würde sich ohnehin nicht mehr trauen, eine derartige Geschichte abzuliefern".
Ursula Buchfellner war damals 22 Jahre alt. Heute ist sie 54, wunderschön und zart und strahlend sitzt sie vor Weintrauben und Plätzchen in ihrer puristisch hellen Zwei-Zimmer-Wohnung in München-Bogenhausen und erzählt von ihrem unglaublichen Leben.
Die Geschichte von Ursula Buchfellner ist auch eine der Befreiung. In den letzten Jahren hat sie sich mit ihren Eltern ausgesöhnt und darüber nun ein Buch geschrieben. "Durch Versöhnung wird das eigene Leben besser", sagt sie. "Versöhnung ist ein egoistischer Akt."
Als Kind fror und hungerte sie in einer Zwei-Zimmer-Wohnung mit neun Geschwistern im Münchner Glasscherbenviertel Hasenbergl. Ohne Heizung, ohne warmes Wasser, mit vielen Schlägen vom Vater. Mit 16 wurde sie im Biergarten von einem "Playboy"-Fotografen entdeckt, als erste Deutsche schaffte sie es sogar auf den Titel des US-Magazins. Doch gleichzeitig verlor sie fast alles: "Meinen Freund, meinen Beruf, mein Hasenbergl, da die Eltern mich nicht mehr mit ihren Kindern spielen ließen."