EU-Kommission klagt:Streit um Einfluss von Niedersachsen bei VW

Ab nach Luxemburg: Wegen des umstrittenen VW-Gesetzes zerrt die EU-Kommission die Bundesregierung erneut vor den Europäischen Gerichtshof.

Der Streit zwischen der EU-Kommission und der Bundesregierung um das umstrittene VW-Gesetz eskaliert.

Der Streit um das VW-Gesetz eskaliert. Die EU-Kommission will die Bundesregierung vor den Europäischen Gerichtshof zerren. (Foto: Foto: dpa)

Die EU-Kommission will erneut vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) klagen, sagte der Sprecher von EU- Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy am Dienstag in Brüssel.

Der irische Kommissar werde seinen Kollegen diesen Schritt "so schnell wie möglich" vorschlagen.

Im laufenden Verfahren wegen Verletzung des EU-Vertrags habe die Bundesregierung im August geantwortet. "Die Fakten sind klar", sagte der Sprecher von McCreevy. "Die Bundesregierung weicht nicht von ihrer Position ab." Es gebe keinerlei Anhaltspunkte für einen Kompromiss.

Die Kommission hatte im Juni das Verfahren gegen die Bundesrepublik eingeleitet. Brüssel wirft der Bundesregierung vor, sie habe ein Urteil des EuGH aus dem vergangenen Jahr zu dem Schutzgesetz für Volkswagen nicht umgesetzt.

Streit um Mitbestimmung

Streitpunkt ist die Regelung, dass Niedersachsen mit 20 Prozent sein Vetorecht in der Hauptversammlung behält. Im Tauziehen um mehr Macht von VW-Großaktionär Porsche in Wolfsburg spielt die Auseinandersetzung um das 50 Jahre alte VW-Gesetz eine wichtige Rolle.

Seit Monaten streiten der Sportwagenbauer und der Volkswagen-Betriebsrat um die künftige Mitbestimmung der VW-Mitarbeiter.

Bislang ist vorgesehen, dass die weltweit rund 360.000 VW-Mitarbeiter unter dem Dach der Porsche-Holding in einem gemeinsamen Betriebsrat künftig in gleicher Stärke vertreten sind wie die 12.000 Porsche-Beschäftigten.

© sueddeutsche.de/dpa/tob/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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