EU-Kommission:Glyphosat-Entscheid im November

Die Europäische Kommission schlägt nun vor, das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel für weitere fünf Jahre zuzulassen.

Die EU-Kommission will mit einem Kompromissvorschlag den zähen Streit über eine neuerliche Zulassung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat schlichten. Die Zulassung der Chemikalie solle nun um fünf Jahre verlängert werden, teilte die Brüsseler Behörde mit. Damit rückt die Kommission von der jüngst geforderten Verlängerung um sieben Jahre ab. Der neue Vorschlag sei den 28 Mitgliedsstaaten geschickt worden, die voraussichtlich am 9. November darüber abstimmen werden. Widerstand zeichnet sich bereits ab: Frankreich lehnte die Idee umgehend ab und beharrt auf maximal vier Jahre. Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation stuft Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend" ein. Untersuchungen europäischer Lebensmittelsicherheits- und Chemiebehörden sowie aus Kanada und Japan bestätigten den Verdacht nicht.

Das Mittel wird seit 40 Jahren auf Feldern eingesetzt. Die Zeit drängt, weil alle Versuche, den Streit beizulegen, gescheitert sind. Die Genehmigung läuft noch bis Mitte Dezember. Die Entscheidungsfindung wird auch wegen der unklaren Position Deutschlands erschwert. Wichtige Ministerien widersprechen sich in der Frage, weshalb sich die Bundesregierung bei einer Abstimmung enthalten müsste. Zudem ist die Regierung nach der Wahl nur noch geschäftsführend im Amt.

© SZ vom 28.10.2017 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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