Entwicklung 2016:Hohe Preise, teure Mieten

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Für Immobilienbesitzer erweist sich das vergangene Jahr als sehr rentabel - zumindest, wenn ihr Objekt in einer gefragten Region oder Hochschulstadt steht.

Von Benedikt Müller

Für Immobilienbesitzer erweist sich 2016 als ein rentables Jahr - zumindest, wenn ihr Objekt in einer Ballungsregion oder Hochschulstadt steht. Laut der Beratungsfirma Empirica sind die Immobilienpreise in Deutschland mit unverminderter Geschwindigkeit gestiegen. So wurden Eigentumswohnungen Ende 2016 im bundesweiten Durchschnitt zu 8,5 Prozent höheren Preisen angeboten als im Vorjahr. Am teuersten sind Wohnungen in München und Umgebung, gefolgt von Ingolstadt und Freiburg. Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sind durchschnittlich um 7,4 Prozent gestiegen. Die Marktforscher von Empirica werteten für ihre Untersuchung mehr als zwei Millionen Immobilien-Inserate in Internet-Portalen und Printmedien aus.

Aufgrund der niedrigen Zinsen legen sowohl Privatleute als auch große Investoren mehr Geld in Immobilien an. Diese versprechen zurzeit höhere Renditen als Anleihen oder Sparkonten. "Mittelfristig aber müssen die realen Immobilienpreise bei normalen Zinsen nachgeben", prognostiziert Empirica-Chef Reiner Braun. Denn nach einer Zinswende hätten Anleger wieder mehr Alternativen, und Baukredite würden teurer. Doch noch deuten sich in der Euro-Zone keine höheren Zinsen an. "Junge Familien auf der Suche nach Eigenheimen sind auf jeden Fall die Dummen", sagt Braun, "sie zahlen entweder heute hohe Preise oder morgen hohe Zinsen."

Die hohen Kaufpreise und Baukosten wirken sich auch auf Mieter aus. Ende 2016 wurden neu gebaute Wohnungen im Bundesdurchschnitt zu 4,1 Prozent höheren Mieten angeboten als Ende 2015, berichtet Empirica. Bei Bestandswohnungen sind die Angebotsmieten um 3,9 Prozent gestiegen, obwohl sie vielerorts der Mietpreisbremse unterliegen.

Mieten und Kaufpreise steigen vor allem in den Ballungsgebieten, in die viele Menschen aus ländlichen Gebieten oder dem Ausland gezogen sind. Die teuerste Stadt für Wohnungssuchende bleibt München mit einer durchschnittlichen Angebotsmiete von 14,50 Euro pro Quadratmeter, gefolgt von Frankfurt mit 11,89 Euro und Stuttgart mit 10,80 Euro. Auf dem Land stehen dagegen immer mehr Immobilien leer, für die sich kaum Käufer finden.

© SZ vom 12.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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