Kommunen:Celle spart weniger Energie: Meyer kritisiert „Alleingang“

Christian Meyer (Bündnis 90/Die Grünen), Umweltminister Niedersachsen, spricht während einer Pressekonferenz. (Foto: Michael Matthey/dpa)

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Celle/Hannover (dpa/lni) - Die Stadt Celle erntet für die Rücknahme einer Reihe von Energiesparmaßnahmen harsche Kritik. Die Stadt hatte am Dienstag mitgeteilt, dass es im Schwimmbad und in den Duschen von Sporthallen wieder wärmeres Wasser geben solle und auch öffentliche Gebäude und ein Kunstmuseum wieder angestrahlt werden sollen.

„Das ist ein ziemlich überraschender Alleingang, der in die völlig falsche Richtung zielt“, reagierte prompt Umweltminister Christian Meyer. Man könne froh sein, relativ unbeschadet durch den bislang milden Winter gekommen zu sein. Das heiße aber nicht, dass sich alle Probleme in Luft aufgelöst haben. „Auch im Hinblick auf die Klimaziele wäre eine Rückkehr zur Energieverschwendung jetzt das völlig falsche Signal - insbesondere an Menschen mit geringen Einkommen, die nach wie vor unter den steigenden Energiepreisen leiden“, sagte der Grünen-Politiker.

Auch der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund (NSGB) kritisierte das Vorgehen einem NDR-Bericht zufolge. „Nur weil wir halbwegs gut durch den Winter gekommen sind, sollten wir nicht vorschnell Energiesparmaßnahmen zurücknehmen“, erklärte der Verband demnach.

Celles Oberbürgermeister Jörg Nigge (CDU) verteidigte den Schritt hingegen damit, dass die Stadt vor einigen Monaten mehr als 30 Energiesparmaßnahmen ergriffen habe. „Wir haben sehr viel mehr gemacht als viele andere Kommunen“, sagte Nigge dem NDR. Viele der Maßnahmen seien allerdings zu Lasten der Bürger gegangen. „Ich denke, das ist momentan, zur jetzigen Zeit, einfach nicht mehr angemessen.“ Rechtliche Vorgaben zum Energiesparen würden aber weiter eingehalten.

© dpa-infocom, dpa:230201-99-433182/2

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