Deutschland hat offenbar gute Chancen, Standort gleich mehrerer Batteriezell-Fabriken zu werden. "Wir sehen in Deutschland klare Konturen von mindestens drei Konsortien", sagte Maroš Šefčovič, zuständiger Vizepräsident der EU-Kommission, bei einer Konferenz in Berlin. Es brauche jetzt ein gemeinsames europäisches Engagement wie einst beim Airbus. "Die Gelegenheit ist riesig", sagte Šefčovič. Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sieht die Sache reifen. "Die gute Nachricht ist, dass es ein wachsendes Interesse gibt, sich zu beteiligen." Es sei wichtig, im Bereich der Batterietechnologie um die Marktführerschaft zu kämpfen, sagte Altmaier. "Es geht um eine große Zahl von Arbeitsplätzen." Schon 2021 könnten erste Produktionslinien stehen. Leistungsfähige und zugleich günstige Batterien gelten als Schlüsselfaktor für den Erfolg der Elektromobilität.
Entscheidungen sollen in Kürze fallen. "Signale aus der Industrie lassen erwarten, dass im Zeitfenster um die Jahreswende 2018/2019 konkrete Ergebnisse vorliegen können", heißt es in einem Thesenpapier des Bundeswirtschaftsministeriums. Danach werde über Fördermöglichkeiten und Standorte entschieden. Sowohl Bund als auch EU-Kommission wollen neue Fabriken fördern. Das Wirtschaftsministerium will eine Milliarde Euro für Konsortien bereitstellen, die aus deutschen oder europäischen Firmen bestehen. Die EU-Kommission denkt an Umschichtung nicht abgerufener Mittel aus anderen Bereichen. Als Projekte "von gemeinsamem europäischen Interesse" lassen sich solche Fabriken mühelos fördern - sofern Standorte in mehreren europäischen Ländern davon profitieren. In Deutschland sind vor allem bisherige Braunkohlereviere als Standort im Gespräch.