E-Tretroller:Leih-Geschäft kommt ins Rollen

Das Unternehmen Lime macht in Deutschland nach eigenen Angaben im Kerngeschäft keine Verluste mehr.

Von Valentin Dornis

Für die Umwelt ist der Effekt überschaubar, aber für das Straßenbild deutscher Großstädte ist er sehr groß: Überall stehen E-Tretroller zum Leihen herum, die moderne Städter zügig durch den Verkehr bringen sollen. Zumindest einer der vielen Anbieter zieht 180 Tage nach dem Start nun eine positive Bilanz: Das Unternehmen Lime macht nach eigenen Angaben im Kerngeschäft keine Verluste mehr. "Das gilt insgesamt und auch für die meisten der 15 deutschen Städte, in denen wir aktiv sind", sagt Lime-Deutschland-Chef Jashar Seyfi. Genaue Zahlen nennt die Firma aber nicht.

Geschichten über Tretroller, die von genervten Anwohnern in Bäume gehängt oder wie auf dem Bild in Frankreich ins Wasser geworfen wurden, seien in Deutschland eher Ausnahmen, beteuert das Unternehmen. Mit Vandalismus habe man kaum Probleme. Stattdessen seien mit den E-Scootern des Unternehmens bisher 6,5 Millionen Fahrten auf einer Gesamtstrecke von 12 Millionen Kilometern gemacht worden. Untersuchungen zeigen allerdings, dass die Nutzer häufig sonst zu Fuß gegangen wären oder das Rad genommen hätten. Das Auto lassen sie eher selten für die Tret-Alternative stehen. Und in den kommenden Monaten, wenn es kalt ist und die Straßen glatt, könnten es noch weniger werden. Lime will seinen Dienst im Winter trotzdem nicht pausieren: "Es ist ein saisonales Geschäft, aber die Kunden müssen sich auf den Service verlassen können", sagt Firmenchef Jashar Seyfi.

© SZ vom 17.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: