E-Autos:Ein Nummernschild für gewisse Vorzüge

Kostenlos parken und auf der Busspur an den anderen Autos vorbei? Das darf seit diesem Wochenende, wer im Nummernschild ein E trägt. Doch die Sache bringt auch so einige Nachteile mit sich.

Von Cerstin Gammelin, Berlin

Der elektro-mobile Clou von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) ist ein E. Das E werde "einen echten Erkennungseffekt" bringen, versprach Dobrindt am Sonntag per Pressemitteilung. Anlass des Versprechens sind die neuen Nummernschilder für Elektroautos, die seit Samstag von deren Haltern beantragt werden können. Sie unterscheiden sich von herkömmlichen Nummernschildern durch ein großes E am Ende. Wer ein Elektroauto fährt, kann wegen des E ab sofort im Straßenverkehr erkannt werden und bestimmte Privilegien nutzen. Er kann etwa in Innenstädten kostenfrei parken oder dort die Busspur benutzen - allerdings nur, wenn die Kommune vor Ort auch die Voraussetzungen dafür geschaffen hat.

Die neuen Nummernschilder und die damit verbundenen Privilegien gehen auf das Elektromobilitätsgesetz zurück, das im Juni in Kraft getreten ist. Dazu zählt auch die Befreiung von der KFZ-Steuer. Die Bundesregierung will mehr Verbraucher dazu motivieren, sich ein klimafreundliches Elektroauto zuzulegen. Bis 2020 sollen erklärtermaßen eine Million E-Autos auf deutschen Straßen fahren. Allerdings bleibt der Absatz hinter den Kalkulationen zurück, die Zulassungszahlen sind fünf Jahre vor dem Zieldatum noch nicht einmal sechsstellig. Als für den Verkauf hinderlich gelten vor allem die hohen Anschaffungskosten und die Tatsache, dass die Akkus kaum bis zur nächsten Ladestation bringen. Die Verordnung für die neuen Nummernschilder gilt seit dem Wochenende.

© SZ vom 28.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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