Düngemittel:K+S leidet

Lesezeit: 1 min

Produktionsausfälle und der weitere Verfall der Kali-Preise machen dem Kasseler Konzern zu schaffen. Im zweiten Quartal brach der operative Gewinn nach vorläufigen Zahlen von 179,2 im Vorjahreszeitraum auf rund 10 Millionen Euro ein.

Produktionsausfälle und ein weiterer Rückgang des Kali-Preises haben den Gewinn des Düngemittelherstellers K+S einbrechen lassen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank im zweiten Quartal nach vorläufigen Zahlen von 179,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf rund 10 Millionen Euro, gab das Kasseler MDax-Unternehmen am Montag bekannt. Der Aktienkurs brach zwischenzeitlich um mehr als zehn Prozent ein.

Die Produktion im Werk Werra musste wiederholt unterbrochen werden, weil dem Unternehmen die Erlaubnis zum Versenken von Salzabwasser in den Untergrund entzogen wurde. An den Standorten Hattorf im osthessischen Philippsthal und in Unterbreizbach in Thüringen ruhen seit etwa einer Woche große Teile der Produktion und Teile der Kali-Förderung. Betroffen seien rund 1000 Beschäftigte, davon etwa 650 in Hessen, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag auf Anfrage. Die Entsorgung salzhaltiger Abwässer muss sich nach Vorgaben der Behörden an der Wasserführung der Werra im hessisch-thüringischen Grenzgebiet ausrichten: Bei niedrigem Wasserstand darf kaum Lauge in den Fluss geleitet werden. Seit Beginn des Jahres mussten die Standorte Unterbreizbach und Hattorf an bis zu 49 Tagen die Produktion einstellen. Dadurch wurden rund 400 000 Tonnen weniger Kali produziert. K+S will nun prüfen, das Abwasser vorübergehend mit Lastwagen und mit der Bahn abzutransportieren.

Laut K+S lag der Durchschnittspreis für Kali im zweiten Quartal 2015 noch bei etwa 310 Euro je Tonne. Für das laufende Quartal wird er erst nach Ablauf des Vierteljahres bekannt gegeben. Im Geschäftsbereich Salz gab es laut K+S zudem hohe Bestände in Nordamerika. Dies führte zu einer geringeren Voreinlagerung von Auftausalz. Den vollständigen Finanzbericht zum Halbjahr veröffentlicht K+S am 11. August. 2015 hatte der Konzern insgesamt 4,18 Milliarden Euro umgesetzt, der Gewinn betrug 495,2 Millionen Euro. Für das laufende Jahr hatten die Kasseler bereits mit einem moderaten Umsatzrückgang und einer deutlichen Verringerung des operativen Ergebnisses gerechnet. K+S ist der größte Salzhersteller der Welt. Den Großteil des Gewinns machen die Kasseler aber mit der Produktion von Kali-Dünger für die Landwirtschaft. Das Unternehmen beschäftigt rund 14 400 Mitarbeiter.

© SZ vom 28.06.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: