Drohende Insolvenz:Plan B für General Motors

General Motors hat bis zum 1. Juni Zeit, eine Insolvenz abzuwenden. Sollte das nicht klappen, will die US-Regierung den Konzern angeblich zerlegen.

In den USA werden immer mehr Details über den wahrscheinlichen Ablauf einer Insolvenz von General Motors bekannt. Nach Insider-Informationen sollen die gesunden Teile der Opel-Mutter in ein neues Unternehmen ausgegliedert werden, das zunächst der US-Regierung gehört. Anschließend werde die Regierung Anteile an dem neuen Unternehmen an Gewerkschaften und Anleihegläubiger abgeben. GM konnte für eine Stellungnahme bislang nicht erreicht werden.

Im Fall einer Insolvenz will GM angeblich die gesunden Unternehmens-Teile ausgliedern. (Foto: Foto: AFP)

Ziel der US-Regierung ist die schnelle Schaffung einer gesunden Unternehmenseinheit, damit Kunden das Vertrauen in die Marke GM nicht verlieren und weiter Autos der Opel-Mutter kaufen. Den Informanten zufolge will die US-Regierung dem neuen Unternehmen deshalb auch weitere Kreditlinien gewähren und einen Großteil der gewährten Notkredite von rund 15 Milliarden Dollar erlassen.

Henderson bleibt Chef

Das neue Gebilde solle vom derzeitigen GM-Chef Fritz Henderson geleitet werden und verbriefte Schuldverschreibungen über rund sechs Milliarden Dollar übernehmen. Alle anderen Schulden würden auf den weniger attraktiven Firmenteil übertragen, der unter Gläubigerschutz bleibe, hieß es weiter. GM bezeichnete vergangene Woche in Unterlagen an die US-Börsenaufsicht SEC eine Aufspaltung des Konzerns im Insolvenzfall als wahrscheinlich, nannte jedoch keine Details.

Die Regierung in Washington hat GM eine Frist bis zum 1. Juni gesetzt, um seine Sanierung voranzutreiben und weitere Staatshilfen zu bekommen. Gelänge dies nicht, müsste GM wie Rivale Chrysler Insolvenz anmelden. Chrysler will seine besten Konzernteile an den italienischen Hersteller Fiat verkaufen und nur wenige Wochen unter Gläubigerschutz arbeiten. Eine Insolvenz von GM hätte massive Auswirkungen auf die deutsche Tochter Opel, um die sich derzeit mehrere Investoren bemühen.

© sueddeutsche.de/Reuters/lauc/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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