Drogeriebranche:Schlecker-Pleite macht Rossmann zur Nummer Zwei

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Schlecker ist zwar gescheitert, doch der Konkurrenz geht es gut. Die Kette dm steht nicht schlecht da, und auch Rossmann hat nun Rekordzahlen vorgelegt. Damit gibt es eine neue Nummer Zwei in der Branche.

Schlecker ist pleite. Und während Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz noch mit den Aufräumarbeiten beschäftigt ist und sich um Schadensbegrenzung bemüht, zeigt sich: Der deutsche Drogeriemarkt verändert sich.

Branchenprimus bleibt dm, doch es gibt eine neue Nummer Zwei der Branche - Rossmann. Die Drogeriemarktkette hat 2011 erstmals in der 40-jährigen Firmengeschichte mehr als fünf Milliarden Euro Umsatz erzielt - das ist eine Steigerung um etwa zehn Prozent. Zum Gewinn machte Rossmann keine genauen Angaben, unter dem Strich stehe aber ein Plus von mehr als 100 Millionen Euro.

Vor der Schlecker-Insolvenz hatte der Marktanteil von Rossmann bei 26 Prozent gelegen und damit knapp hinter dem von Schlecker. Nach der Schließung von mehr als 2000 Schlecker-Filialen hat sich das Verhältnis verschoben.

Während Schlecker Stellen abbaut, sollen bei Rossmann in diesem Jahr etwa 1000 neue Arbeitsplätze entstehen, mehr als 100 neuen Standorte werden geschaffen. An den verbliebenen Schlecker-Filialen bekundete das Unternehmen nur bedingt Interesse: Rossmann würde bis zu 80 Standorte übernehmen - an eine große Übernahme denkt das Unternehmen allerdings nicht. "Ich habe gesagt, dass ich an einzelnen Standorten interessiert bin", betonte Firmenchef Dirk Roßmann, für die von Insolvenzverwalter Geiwitz favorisierte große Lösung - also die Übernahme aller verbliebenen Filialen - stehe Rossmann allerdings nicht zur Verfügung.

Auch bei dm sehen die jüngsten Zahlen gut aus. Für das Geschäftsjahr 2010/11 meldete das Karlsruher Unternehmen eine Steigerung des Umsatzes um neun Prozent auf mehr als sechs Milliarden Euro. Der Gewinn ist auch in diesem Fall nicht bekannt, nach eigenen Angaben gebe sich das Unternehmen aber mit einer Umsatzrendite von etwa einem Prozent zufrieden. Das restliche Geld stecke dm in soziale Projekte.

© Süddeutsche.de/dpa/bero - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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