Deutsche Industrie:Erster Stellenabbau seit neun Jahren

Handelskonflikte, schwache Weltkonjunktur, kriselnde Autobranche: Die exportabhängige deutsche Industrie hat wegen der Vielzahl von Problemen erstmals seit neun Jahren Stellen abgebaut. Die Zahl der Mitarbeiter schrumpfte im Oktober um 9000 oder 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf knapp 5,7 Millionen. "Damit gab es im Verarbeitenden Gewerbe erstmals seit Dezember 2010 wieder einen leichten Rückgang der Beschäftigten", teilte das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Damals litt die Industrie noch unter den Nachwehen der weltweiten Finanzkrise. Grund für den Stellenabbau ist die anhaltende Rezession in der exportabhängigen Industrie. Ihr machen nicht nur die schwächere Weltkonjunktur zu schaffen. Dazu kommen hausgemachte Probleme der Autobranche, die erst mit dem Dieselskandal, dann mit der Umstellung auf neue Abgasmessstandards und schließlich mit dem Trend zu Elektrofahrzeugen zu kämpfen hat. Audi und Daimler haben bereits angekündigt, in den kommenden Jahren etwa 20 000 Stellen zu streichen. Insgesamt sank im Oktober bei den Produzenten von Kraftwagen und Kraftwagenteilen die Beschäftigtenzahl um 1,1 Prozent - nur bei den Herstellern elektrischer Ausrüstungen fiel der Rückgang mit minus 2,3 Prozent noch größer aus.

© SZ vom 17.12.2019 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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