Michael Ilgner, früher Chef der Deutschen Sporthilfe und seit fast einem Jahr Personalchef der Deutschen Bank, steigt wohl auf absehbare Zeit nicht in den Vorstand des größten deutschen Geldhauses auf. Ein Insider bestätigte einen Bericht der Wirtschaftswoche, wonach die Aufsichtsbehörden die Beförderung des Vertrauten von Konzernchef Christian Sewing blockierten. Grund sei mangelnde fachliche Eignung: Wer Vorstand eines Kreditinstituts werden will, muss ausreichend Erfahrung in der Kreditvergabe und Führung einer Bank vorweisen. Das werde "frühestens in zwei Jahren ein Thema - wenn überhaupt", zitiert das Magazin einen Insider.
Die Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank hatten angekündigt, die Besetzung von Bankvorständen strenger kontrollieren zu wollen. Als Chef der Deutschen Sporthilfe, einer Stiftung, die Leistungssportler fördert, war Ilgner für gerade einmal 40 Mitarbeiter zuständig; bei der Deutschen Bank aber für 87 000 Angestellte. Zudem muss er einen umfangreichen Stellenabbau rund um den Globus verhandeln und dabei stets die Bankregulierung im Blick behalten.
Als Ilgner im März 2020 zur Deutschen Bank wechselte, hieß es, er solle in den Vorstand aufrücken, "sobald die aufsichtsrechtlichen Voraussetzungen dafür gegeben sind". In der Regel dauert es sechs bis zwölf Monate, bis designierte Vorstände, die noch nicht alle Voraussetzungen erfüllen, tatsächlich Teil des Führungsgremiums werden. Das Geldhaus hatte damals durchblicken lassen, man wolle sich für den Wechsel ein bis zwei Jahre Zeit geben. Ein Sprecher teilte mit, Ilgner nehme als Generalbevollmächtigter an allen Vorstandssitzungen teil. "An unseren Plänen hat sich nichts geändert, und es gibt auch keinen Zeitdruck".