Deutsche Bank:Ein kleiner Erfolg

Die Kapitalerhöhung der Deutschen Bank scheint gut zu gehen. Doch die Boni-Kürzungen haben Folgen: Spitzenleute kündigen.

Von Jan Willmroth, Frankfurt

Wenige Tage vor dem Ende der Zeichnungsfrist sieht es danach aus, als werde die Kapitalerhöhung der Deutschen Bank gelingen. Wie das Handelsblatt unter Verweis auf Finanzkreise berichtet, sei die Mehrheit der Investoren bereit, die acht Milliarden Euro schwere Maßnahme mitzutragen. Vor allem amerikanische und europäische Großanleger seien an den neuen Aktien interessiert. Voraussichtlich müsse nur gut ein Fünftel der Bezugsrechte bei neuen Investoren platziert werden.

In den vergangenen Wochen hatte das Management der Bank um Vertrauen für die neue Strategie geworben, zu der die Kapitalerhöhung gehört. Es ist bereits die vierte Kapitalmaßnahme binnen weniger Jahre. Mit den frischen acht Milliarden will die Bank ihre Kapitalbasis stärken, um für regulatorische Anforderungen und den Strategiewechsel gerüstet zu sein. Unter anderem soll die Postbank voll in den Konzern integriert, die Fondstochter teilweise an die Börse gebracht und die Sparten des Investmentbankings wieder zusammengeführt werden. Große Aktionäre hatten lange gefordert, die Strategie anzupassen.

Für das vergangene Jahr hatte die Deutsche Bank einen Verlust verbucht und seinen Managern drastisch die Boni gekürzt, teilweise entfielen die Sonderzahlungen für 2016 ganz. Im Zuge dessen hat die Bank zuletzt mehrere leitende Angestellte verloren. Mit Kevin Burke, Neil Hosie und Patrick Kelly verließen mindestens drei Manager die Handelssparte der Bank in Asien. Holger Knittel, Experte für große Fusionen und Übernahmen, wechselte zur Citigroup. Aus dem Umfeld der Bank heißt es: Das ist erst der Anfang.

© SZ vom 06.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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