Deutsche Bahn:Qualitätsmängel bei Zügen

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Der Staatskonzern will wegen fehlerhafter Schweißnähte 15 ICE4 von Siemens und Bombardier verweigern.

Die Deutsche Bahn bekommt Probleme mit ihrem Flaggschiff. Der Konzern hat Qualitätsmängel beim neue ICE4 festgestellt. Wie die Bahn mitteilte, will sie die Annahme von 15 bestellten Zügen der Hersteller Siemens und Bombardier verweigern. Der Konzern forderte die Hersteller dazu auf, die bereits fahrenden und betroffenen ICE im Rahmen der Gewährleistung auszubessern. Es gehe um fehlerhafte Schweißnähte, wie eine Sprecherin der Bahn am Abend sagte. Die Schäden seien aber nicht sicherheitsrelevant. Die Züge blieben im Einsatz. Für die Passagiere der Bahn sollen die Probleme keine Folgen haben. Die Nachbesserung solle so organisiert werden, dass die Züge weiterhin wie geplant eingesetzt werden könnten. Die ICE der neuesten Generation sind bereits seit 2017 im Einsatz. Bislang wurden 25 ausgeliefert. Nur bei einem Teil sollen jedoch die entsprechenden Probleme festgestellt worden sein. Wie viele der Züge betroffen sind, ließ die Bahn am Donnerstag offen. Für die Hersteller Siemens und Bombardier gelten die Vorwürfe als ernstes Problem. Denn bis 2023 hatten die Bahn und die Unternehmen die Lieferung von über 100 Zügen vereinbart. Alle jetzt in der Produktion befindlichen Wagenkästen entsprächen den vereinbarten Qualitätsanforderungen. Das Eisenbahnbundesamt (EBA) sei seitens Siemens Mobility und Bombardier Transportation informiert worden, teilten Siemens Mobility und Bombardier Transportation in einer gemeinsamen Mitteilung mit. Bombardier Transportation stehe mit Siemens Mobility, der Deutschen Bahn und dem EBA in engem Austausch. Siemens Mobility ist Generalunternehmer für die ICE-4-Züge. Der Lieferanteil von Bombardier Transportation liegt bei rund 30 Prozent. Auch für die Bahn ist die Panne ein Rückschlag. Der Konzern kämpft mit Pünktlichkeits- und Qualitätsproblemen. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) fordert von Bahnchef Richard Lutz schnelle Maßnahmen zur Besserung.

© SZ vom 05.04.2019 / Markus Balser/SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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