Deutsche Bahn:Konzern fordert Milliarden vom Bund

Mit dem Geld will das Unternehmen, das mit hohen Schulden, defekten Zügen und organisatorischen Problemen zu kämpfen hat, die Pünktlichkeit verbessern. Verkehrsminister Scheuer ist wenig begeistert.

Die Probleme der Deutschen Bahn sind bekannt: 19,7 Milliarden Euro Schulden, defekte Züge und desaströse Pünktlichkeitswerte. Am 22. und 23. November tagt der Bahn-Aufsichtsrat und wird sich mit der Misere befassen müssen. Die Bahn allerdings hat schon ziemlich konkrete Wünsche: Bis 2022 will der Konzern, der im Besitz des Bundes ist, von seinem Eigner weitere 4,9 Milliarden Euro, um die Pünktlichkeit zu verbessern. Das geht laut Bild am Sonntag aus einem 200 Seiten langen Bericht hervor, den der Vorstand an die Aufsichtsratsmitglieder verschickt habe. Ein Bahn-Sprecher sagte, man wolle sich vor der Aufsichtsratssitzung nicht äußern; danach würden die Ergebnisse bekanntgegeben. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ist offenbar wenig begeistert über den Zustand der Bahn. "Die Aufsichtsratssitzung wird eine sehr intensive Strategieklausur, und ich möchte, dass die beschlossenen Maßnahmen schon bis zum Frühjahr 2019 zu erheblichen Verbesserungen für die Bahnkunden führen", sagte er der Zeitung. Für eine noch höhere finanzielle Ausstattung müssten Maßnahmen und Strategie genau abgesprochen werden.

© SZ vom 12.11.2018 / rike - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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