Daimler:Teure Trucks

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Erst seit Anfang März ist Daimler Truck im Dax notiert. Mit der ersten Bilanz als eigenständiges Unternehmen überzeugte Vorstandschef Martin Daum die Anleger. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Rohstoff- und Energiekosten schlagen sich auf die Verkaufspreise beim Dax-Neuling Daimler Truck nieder. Die Nachfrage soll dennoch stark bleiben.

Der Lkw-Bauer Daimler Truck wälzt die steigenden Rohstoff- und Energiepreise über Preiserhöhungen auf die Kunden ab. Die Preise für Lkw seien deutlich erhöht worden und könnten weiter steigen, wenn die Kosten weiter anziehen sollten, erklärte Vorstandschef Martin Daum am Donnerstag. Solche Diskussionen mit den Kunden seien immer schwierig, "aber wir tun es". Finanzchef Jochen Götz ergänzte, es habe nur wenige Stornierungen gegeben nach den deutlichen Preiserhöhungen. "Das unterstreicht, wie stark die Nachfrage ist und der Bedarf an Trucks", sagte er. Daimler Truck sehe derzeit kein Risiko, dass Bestellungen zurückgenommen würden wegen Belastungen der Wirtschaft durch den Ukraine-Krieg,

Der Dax-Neuling legte am Donnerstag seine erste Bilanz als eigenständiger Konzern vor, nachdem er aus der Daimler AG herausgelöst worden war. Trotz der Weltlage rechne man mit deutlichem Wachstum in 2022. Das Unternehmen gehe davon aus, "dass weder die Covid-19-Pandemie noch der Krieg in der Ukraine negative Auswirkungen auf die generelle Marktentwicklung haben werden". Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den wichtigsten Märkten Nordamerika und Europa normalisierten sich weiter. "Wir sind fest entschlossen, unser erstes Jahr als eigenständiges Unternehmen zu einem erfolgreichen Jahr für Daimler Truck zu machen," sagte Daum.

Der Absatz soll auf eine Spanne von 500 000 bis 520 000 Nutzfahrzeuge steigen, nach einem Plus von 20 Prozent auf 455 400 Einheiten in 2020. Damals hatte der Ausbruch der Corona-Pandemie mit Lockdowns in vielen wichtigen Märkten die stark konjunkturabhängige Lkw-Nachfrage gebremst. Beim Umsatz stellte der Weltmarktführer für Schwerlaster einen Anstieg auf 45,5 bis 47,5 Milliarden Euro in Aussicht. Im abgelaufenen Jahr waren die Erlöse um zehn Prozent auf 39,5 Milliarden Euro gestiegen.

Die bereinigte Umsatzrendite soll zwischen sieben und neun Prozent erreichen. Im vergangenen Jahr hatte Daimler Truck mit einer Rendite von 6,1 Prozent gerade so die eigene Prognose erreicht, nach nur 1,9 Prozent im Vorjahr. Die Zahlen kamen bei den Anlegern offenbar gut an: Im Frankfurter Frühhandel stiegen die Aktien von Daimler Truck um fünf Prozent.

Der Mangel an Halbleitern hatte in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres die Produktion gebremst, vor allem bei schweren Nutzfahrzeugen. Die Nachfrage blieb unterdessen stark. Unterm Strich schrieb der seit dieser Woche im Leitindex Dax notierte Weltmarktführer für Schwerlaster 2,4 Milliarden Euro Gewinn nach einem Verlust von 131 Millionen Euro 2020. Das Unternehmen ist das Ergebnis der Aufspaltung der Daimler AG in eine PKW- und eine Nutzfahrzeugsparte.

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