Continental:Aktionäre dienen sich Schaeffler an

Freie Fahrt für Schaeffler: Dem Mittelständler wurden deutlich mehr Continental-Aktien angeboten als nötig - doch die Papiere stürzen ab.

Durchmarsch bei Conti: Die fränkische Schaeffler-Gruppe hat sich rein rechnerisch mehr als 90 Prozent am Reifenhersteller Continental gesichert. Die Aktionäre des Dax-Konzerns boten Schaeffler 82,41 Prozent ihrer Anteile für je 75 Euro an, teilte das Familienunternehmen am Montag mit. Die Angebotsfrist war am 16. September abgelaufen.

Was bringt die Zukunft für Continental? Auf vier Jahre befristet darf Schaeffler nicht mehr als 49,9 Prozent am Automobilzulieferer aus Hannover halten. (Foto: Foto: dpa)

Darüber hinaus besitzt der Wälzlagerhersteller aus Herzogenaurach bereits 7,78 Prozent an Conti.

Obwohl der Mittelständler damit auf einen Anteil von 90,19 Prozent der Conti-Aktien kommen könnte, wird Schaeffler einer Vereinbarung mit der Continental-Führung zufolge einen Anteil von maximal 49,99 Prozent behalten. Die restlichen Papiere sollen an institutionelle Investoren abgegeben werden.

Die große Resonanz der Aktionäre zeige, "dass wir den Conti-Aktionären ein attraktives Angebot vorgelegt haben", sagte ein Schaeffler-Sprecher.

Conti-Aktie stürzt ab

Die Conti-Aktie konnte von den Nachrichten nicht profitieren - sie stürzte ab und setzte sich an die Spitze der Dax-Verlierer. Die Papiere des Autozulieferers verloren teilweise mehr als acht Prozent auf 65,16 Euro.

Börsianer nannten unterschiedliche Gründe für das deutliche Minus: Einige verwiesen auf eine Veröffentlichung des Konkurrenten Michelin, worin Interview-Aussagen des Firmenchefs Michel Rollier über das Interesse des französischen Unternehmens an der Conti-Reifensparte relativiert wurden. Andere Händler machten einen Bericht der Automobilwoche über den Absatzeinbruch in der Reifenbranche für das Kursminus verantwortlich. Einige führten zusätzlich den Ablauf der Angebotsfrist der Schaeffler-Gruppe für Conti-Aktien an.

Conti und Schaeffler hatten sich im Sommer einen wochenlangen Übernahmekampf geliefert. Erst im August hatte das Management der Offerte des Familienkonzerns zugestimmt. Durch den Zusammenschluss entsteht der drittgrößte Autozulieferer weltweit.

© sueddeutsche.de/Reuters/AP/dpa/mel/jkr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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